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Römerlager im Zeughaus

Das Römermuseum ist nur vorübergehend im Zeughaus untergebracht, da man für die Präsentation der zahlreichen Funde aus Augusta Vindelicum noch immer nach einem passenden Ausstellungsort sucht. Dennoch ist die Interimslösung, die die Highlights des Römermuseums zeigt, unbedingt sehenswert.

Die Grundlage des Römermuseums von Augsburg ist eine Sammlung von 23 römischen Denkmälern und der im 12. Jahrhundert angefertigten Abschrift einer römischen Straßenkarte, die der Augsburger Stadtschreiber und Humanist Konrad Peutinger 1505 präsentierte. Daraus entwickelte sich das Römermuseum, das seit 1966 im Dominikanerkloster St. Magdalena untergebracht war, aber leider Ende 2012 wegen Statikproblemen geschlossen werden musste. Danach suchte man mehrere Jahre nach einem angemessenen Rahmen für die vielen außergewöhnlichen römischen Objekte, konnte sich bisher aus Kostengründen aber noch nicht auf einen Neubau einigen.

2015 wurde daher in der Toskanischen Säulenhalle im Zeughaus ein Interimsmuseum eingerichtet. Unter dem Namen „Römerlager – Das römische Augsburg in Kisten“ greift die Ausstellung ihre Vorläufigkeit und Unvollständigkeit auf und präsentiert die Funde bewusst auf Paletten und in Transportkisten, die der Besucher auch selbst öffnen und erkunden darf. Die rund 200 Objekte zeigen dabei nur etwa 1 Prozent der bisher in Augsburg gefundenen Stücke – der Rest befindet sich noch im Archäologischen Zentraldepot und wartet auf eine baldige Präsentation in neuen Räumen.

Die Funde stammen aus Grabungen in Augsburg und Umgebung, viele davon aus dem Stadtteil Oberhausen, wo einst das zwischen 8 und 5 v. Chr. erbaute erste Römerkastell lag. Hier barg man 2021 aus dem Kiesbett der Wertach Objekte mit einem Gesamtgewicht von etwa 400 Kilogramm, darunter 5600 Silberdenare aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. – mit 15 Kilogramm Gewicht der bisher größte jemals in Bayern entdeckte Silberschatz, der allerdings momentan im Depot liegt und noch nicht ausgestellt werden kann.

In 7 Themenbereichen zeigt das Museum Aspekte römischen Lebens in Augusta Vindelicum und die größten Highlights der hier geborgenen Schätze:

Ein besonderes Highlight ist zudem ein vergoldeter bronzener Pferdekopf, der 1769 in der Wertach gefunden wurde. Er stammt aus der Zeit Ende des 1. oder Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. und war vermutlich Teil einer Quadriga oder einer Reiterstatue für den Kaiser (möglicherweise Kaiser Marc Aurel).

Die Römerlager-Ausstellung im Zeughaus ist täglich außer Montag gegen geringe Eintrittsgebühr geöffnet. Neben der Dauerausstellung gibt es auch kleine Sonderausstellungsbereiche mit Forschertischen. Es werden Führungen angeboten.

Lage: Römerlager im Zeughaus, Zeugplatz 4, 86150 Augsburg

Link: kunstsammlungen-museen.augsburg.de/roemerlager