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Kastell Böhming

Viel ist vom ehemaligen Numeruskastell Böhming nicht mehr zu sehen, denn auf dem Gelände steht heute die Kirche St. Johannes der Täufer. Nur noch der Wall rund um das Kastell lässt sich noch im Gelände ausmachen, der Name des Kastells ist heute nicht mehr bekannt, man kann auch nur noch vermuten, welche Kohorte hier stationiert gewesen ist.

Das Kastell war für eine Besatzung von etwa 150 bis 200 Mann ausgelegt und war für den Grenzschutz des knapp 1 km nördlich des Kastells liegenden Limes zuständig. In der Nähe befand sich eine römische Siedlung, auch ein kleines 9 x 25 Meter großes Kastellbad und Gräberfelder wurden bei Ausgrabungen lokalisiert.

Das Kastell war mit mindestens 2 Gräben gesichert und rund 95 × 85 Meter groß. Die erste Bauphase, damals noch ein Holz-Erde-Kastell, wird in die Regierungszeit von Hadrian um 120 n. Chr. vermutet. Um 180 n. Chr., nachdem das Kastell wohl bei Markomanneninvasionen zerstört oder zumindest beschädigt wurde, wurde das Kastell in Stein ausgebaut. Hiervon ist noch eine Bauinschrift vorhanden.

Das endgültige Ende des Kastells fällt wahrscheinlich mit der Zeit der Alamanneneinfälle in der Mitte des 3. Jahrhunderts zusammen, was auch zu den Münzfunden des Kastells passen könnte.

Lage: Kastell Böhming, Kirchweg 3, 85110 Kipfenberg