Keltenwelt Ipf

Römische Provinz: Raetia

Der zwischen dem Nördlinger Ries und der Schwäbischen Alb gelegene Ipf wurde bereits in der Spätbronzezeit befestigt und war bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. ein keltischer Siedlungsort. Vom Gipfelplateau hat man einen traumhaften Blick über die umgebende Landschaft.

Der knapp 670 Meter hohe markante Kegel des Ipf überragt die Umgebung um etwa 200 Meter. Er entstand nicht durch Vulkanismus, sondern ist vielmehr ein Zeugenberg und gehörte ursprünglich zur nur wenige Kilometer südlich gelegenen Schwäbischen Alb, von deren Gebirgszug er durch Erosion isoliert wurde.

Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass der Ipf aufgrund seiner Lage in der Nähe wichtiger Handelsrouten bereits in der Spätbronzezeit, etwa ab dem 12. Jahrhundert v. Chr., als Höhensiedlung befestigt wurde. Sein Wallsystem mit Wallgräben und Pfostenschlitzmauern und das künstlich geschaffene Gipfelplateau wurden um das 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. angelegt, als die Siedlung sich zu einem bedeutenden überregionalen Macht- und Handelszentrum entwickelte und zu einem „Fürstensitz“ ausgebaut wurde.

Die zwischen dem Ipf und dem etwa 4,5 Kilometer östlich liegenden Goldberg lokalisierten Viereckschanzen und Grabhügel legen nahe, dass dort zwischen dem 3. und 1. Jahrhundert v. Chr. zusätzlich eine Außensiedlung mit Eisenverhüttung, Handwerksbetrieben und Händlern bestand. Funde, wie z.B. Scherben griechischer Trinkgefäße und römischer Importwaren, zeigen deren Rolle im Handelsnetz zwischen Nord- und Südeuropa.

Auch als die Römer hier – nach der der Verschiebung der Donaugrenze Richtung Norden und der Errichtung des rätischen Limes – um etwa 90 n. Chr. ein Kastell und das Lagerdorf Opia anlegten, blieb die Gegend um den Ipf ein wichtiger Handelsknotenpunkt.

Ab 2015 wurde am Fuße des Ipf eine Freilichtanlage mit Rekonstruktionen eines 15 x 15 Meter großen Kult- oder Versammlungsraums, Gebäuden aus den keltischen Viereckschanzen und der Teilrekonstruktion einer keltischen Pfostenschlitzmauer errichtet, die 2024 fertiggestellt wurden.

Der Ipf und die Freilichtanlage mit Infopavillon sind jederzeit frei zugänglich. Der für Wanderer oder Radfahrer geeignete etwa 20 Kilometer lange archäologische Rundweg (Keltenweg) zwischen dem Ipf und dem Goldberg verbindet mehrere keltische Viereckschanzen und Rechteckhöfe, einen keltischen Grabhügel und die beiden Museem im Seelhaus in Bopfingen und das Goldberg-Museum in Goldburghausen miteinander.

Lage: Keltenwelt Ipf, Alte Kirchheimer Straße, 73441 Bopfingen
Links: www.ries-ostalb.de/de/freizeitmoeglichkeiten/der-ipfwww.ferienland-donauries.de/sehenswertes/zeugenberg_ipf-9619/