Der römische Steinkeller, den man heute direkt vor der Stadtmauer von Wiesloch besichtigen kann, gehörte ursprünglich zu einem Streifenhaus des Straßendorfes, das sich etwa 2,5 km weiter westlich befand. Er wurde bei einer Notgrabung komplett ausgegraben und im Ganzen an seinen heutigen Standort versetzt.
Der Vicus von Wiesloch, der Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. gegründet wurde und bis etwa Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. bestand, lag ursprünglich im Westen des heutigen Ortes, wo sich in römischer Zeit die Straße Speyer (Noviomagnus)–Bad Wimpfen mit der Straße Stettfeld–Ladenburg (Lopodumum) kreuzte.
Die Reste des vermutlich rund 6 Hektar großen römischen Straßendorfes wurden 1987 beim Bau eines Gewerbegebietes (wieder-)entdeckt und bis zum Jahr 1996 in mehreren Grabungskampagnen erforscht und dokumentiert.
Der Keller eines römischen Streifenhauses, der fast einem geplanten Abwasser-Rückhaltebecken zum Opfer fiel, wurde dabei wegen seines guten Erhaltungszustandes im Ganzen geborgen und an seine heutige Stelle direkt vor die Stadtmauer von Wiesloch versetzt. Er konnte über eine Rampe betreten werden und besaß zwei Nischen und ein Fenster.
Der römische Keller in Wiesloch ist jederzeit frei zugänglich. Im benachbarten Museum „Dörndl“ (Röhrgasse 24; geöffnet nur sonntags Nachmittag) kann man die weiteren Funde aus den Ausgrabungen des Vicus besichtigen.
Lage: Röhrgasse 16, 69168 Wiesloch
Link: www.wiesloch.de/kultur–freizeit/museen/staedtisches-museum