Der Name Caelius Mons (auch Celio Monte oder Caelio Monte), der als „Himmelshügel“ übersetzt werden kann, weist auf die Lage auf dem etwa 35 Meter über dem Illerhochufer liegende Kastell hin, ist aber auch der Name eines der 7 Hügel Roms. Der heutige Ortsname Kellmünz ist direkt auf den römischen Kastellnamen zurückzuführen.
Das Kastell ist eines der wenigen noch erhaltenen spätantiken Kastelle in Raetien und war neben Kempten (Cambodunum) und Günzburg (Guntia) wohl auch eines der größeren Kastelle am Donau-Iller-Rhein-Limes.
Erste römische Funde in Kellmünz fand man in einem Brandgrab, das aus der Mitte des 1. Jahrhunderts stammt. Offenbar existierte zu dieser Zeit an der Straße zwischen Kempten und Günzburg bereits eine Siedlung, ein Landgut oder eine Straßenstation. Diese scheinen auch weiterhin bewohnt gewesen zu sein, was durch Funde von Statuen, Grabreliefs und Inschriften aus dem späten 2. bis zum frühen 3. Jahrhundert belegt wird.
Ein erstes aus Holz und Erde errichtete Militärlager entstand um 260 n. Chr., als sich die Römer nach Einfällen der Alamannen hinter die Donau und die Iller zurückziehen mussten. Unter der Herrschaft der spätrömischen Kaiser Diokletian und Maximian wurde um 310 n. Chr. auf einem Plateau über dem Illerhochufer aus Stein ein Kohortenkastell errichtet, das für etwa 200-300 Soldaten vorgesehen war und eine Fläche von etwa 0,86 ha bedeckte. Es sicherte die neue Limesgrenze des Donau-Iller-Rhein-Limes und war vermutlich bis 430 oder sogar noch bis etwa 450 n. Chr. besetzt.
Das Kastell folgt an der Westseite dem Plateauverlauf in einer Art halbrundem Bogen, die anderen 3 Seiten sind rechteckig angelegt. Mit einer etwa 8 Meter hohen Mauer, den 14 Türmen und dem einzigen, zweitorigen Eingangsportal mit 2 Türmen konnte das Kastell gut verteidigt werden. Die landseitige Ostmauer und die östlichen Türme waren zusätzlich deutlich massiver ausgebaut als die restliche Ringmauer und wurden im Osten zusätzlich durch einen Doppelgraben geschützt.
Im Inneren des Kastells lagen ein Stabsgebäude (principia) mit der Unterkunft des Kommandanten (praetorium), eine Mannschaftsbaracke mit 5-6 Mannschaftsräumen und einem Offiziersquartier und eine ungewöhnlich große Empfangshalle (aula). Um 300 n. Chr. ist als Besatzung von Caelius Mons die Cohors III Herculea Pannoniorum nachgewiesen.
Der Archäologische Park, der 1995 eröffnet wurde, führt den Besucher auf einem kurzen archäologischen Rundweg entlang der wichtigsten Ausgrabungsreste des Kastells. Einige dieser Reste sind heute noch sichtbar, andere wurden mithilfe von farbigen Pflastersteinen am Boden markiert.
In der Kirchstraße sind Reste des Mauerwerks des nordöstlichen Eckturms des Kastells und Teile der Ostmauer und der Toranlage zu sehen. An der Stelle, an der heute die Kirche St. Martin steht, lag einst eine einschiffige Aula mit halbrunder Apsis, von der man noch Reste auf dem Kirchhof finden kann. Hier sind auch noch Mauerteile eines Zwischenturms vorhanden. Im archäologischen Park auf der Westseite des Plateaus ist noch ein längeres Stück der Westmauer mit 3 halbrunden und einem rechteckigen Turm vorhanden. Hier steht auch der moderne Museumsturm, in dem man weitere Informationen über das antike Kastell und die Provinz Raetien erhält und auch in Videos und Zeichnungen einen Eindruck über das ehemalige Aussehen des Kastells bekommt.
Der Eintritt ist frei. Das Gelände ist jederzeit frei zugänglich, der Museumsturm nur zwischen April und Oktober an Wochenenden. Es finden auch Führungen nach Vereinbarung und diverse Veranstaltungen statt.
Lage: Archäologischer Park Kellmünz, Rechbergring 6, 89293 Kellmünz