Die römische Straßenstation an der Kreuzung der Via Claudia Augusta mit der Via Salina an einem Übergang über den Lech gehörte zu den wichtigsten Siedlungen der Römer im Voralpenland.
Der Lorenzberg ist ein Felssporn, der in einer Lechschleife an der wichtigen Kreuzung der Via Claudia Augusta mit der von Bregenz (Brigantium) nach Salzburg (Juvavum) führenden Via Salina liegt. Er wurde bereits 14 v. Chr. während der Alpenfeldzuges von Drusus und Tiberius von den Römern zur Sicherung des Lechübergangs besetzt und erst 390 n. Chr. aufgegeben. Damit gehört Abodiacum mit zu den am längsten von den Römern besetzten Gebieten im Voralpenraum.
In der Nähe der Militärstation, die mit rund 80 Mann besetzt war, entstand schon bald auch Zivilsiedlung (vicus), die allerdings während der Alamanneneinfälle mehrmals zerstört und wieder aufgebaut wurde.
Im Museum machen Modelle der Siedlung, des Lorenzberges und der Therme mit ihren über 100 Zinnfiguren das antike Abodiacum lebendig. Römische Funde aus der Umgebung, tägliche Gegenstände, Waffen und ein voll ausgerüsteter römischer Legionär illustrieren das Leben in Abodiacum.
Man erfährt einiges über die Laufbahn des keltischstämmigen hohen römischen Beamten Claudius Paternus Clementianus, der aus Abodiacum stammte, zunächst in Gallien diente, in Judäa den Posten als Finanzprokurator innehatte und sogar bis zum kaiserlichen Statthalter der Provinz Noricum aufstieg um nach seiner Pensionierung wieder hierher zurückzukehren. Sein sogenannter „Laufbahnstein“ wurde in der Mauer des Lorenzberges gefunden.
Im Ort finden sich auch noch die Überreste eines römischen Brunnenhauses (Nymphäum). Auf dem Lorenzberg, auf dem einst die römische Militärstation lag, wurde ein römischer Brunnen ausgegraben.
Der Name (der in einigen Quellen auch als „Avodiaco“ erwähnt wird) weist auf „Abod“, den Namen einer keltischen Sippe, hin.
Das Museum ist tagsüber jederzeit geöffnet, der Eintritt ist frei.
Lage: Museum Abodiacum, Via Claudia 16, 86920 Denklingen-Epfach
Links: www.denklingen.de/kultur-soziales/museum; www.alpenrand-in-roemerhand.de/epfach.html