Die rund 2 km lange Mauer des Legionslagers Castra Regina in Regensburg wurde noch bis ins Hochmittelalter als Wehrmauer der Stadt Regensburg genutzt und ist daher noch in mehreren Bereichen erhalten.
Das Legionslager in Regensburg war das Hauptquartier der Legio III Italica, die 165 n. Chr. von Kaiser Marc Aurel gegründet wurde und die die Grenzen der Donauregion verstärken sollte. Es hatte daher mit einer Größe von 540×450 Metern eine stattliche Größe und war mit etwa 6.000 Soldaten besetzt, die ab 179 n. Chr. hier ihren Dienst versahen. Es lag am strategisch wichtigen Zusammenfluss vom Regen in die Donau und in der Nähe eines Donauübergangs am heutigen „Eisernen Steg“.
Die Mauern waren aus großen Steinquadern errichtet und wurden von einem breiten vorgelagerten Graben gesichert. Zusätzlich war das Kastell mit 4 zweistöckigen Doppelturmtoren, 4 Eck- und 18 Wachtürmen versehen, von denen nur noch das Nordtor in Teilen erhalten ist. Die Tore müssen allerdings imposant gewesen sein und sind von ihrer Größe her wohl nur mit der Porta Nigra in Trier vergleichbar.
Außerhalb des Kastells befand sich eine große Zivilstadt, die sogar eine größere Ausdehnung hatte als das spätere mittelalterliche Regensburg.
Der Name des Kastells wird vom Fluss Regen (Reganum) abgeleitet, einer Abwandlung des ursprünglich keltischen Wortes für Flusslauf.
Die heute im Tiefgeschoss des Parkhauses restaurierten Mauerteile, die mit multimedialen Visualisierungen angereichert sind, geben einen guten Eindruck über die einstige Wehrhaftigkeit des Legionslagers. Weitere Mauerteile kann man auch noch an der Nordost- und an der Südostecke des Kastells finden.
Die Lagermauern sind jederzeit frei zugänglich, der Eintritt ist kostenlos.
Lage: document Legionslagermauer, Dr.-Wunderle-Str. 8, 93047 Regensburg (im Parkhaus am Dachauplatz)