Gegen Ende des Mittelalters wurde das ehemalige Nordtor des römischen Legionslagers beim Bau des Bischofshofes überbaut und in das neue Gebäude integriert. Es kam erst fast 250 Jahre später beim Abriss eines Gebäudes wieder zum Vorschein.
Das Nordtor des Legionslagers Castra Regina ist etwa zum gleichen Zeitpunkt entstanden wie die Porta Nigra in Trier. Diese beiden sind auch die einzigen Doppeltore, die nördlich der Alpen noch original erhalten geblieben sind.
Erbaut wurde die Porta Praetoria, das Haupttor des Kastells, 179 n. Chr. zusammen mit dem Legionslager unter Kaiser Marc Aurel, der nach dem Einfall der Markomannen die Legio III Italica aushob und den Bau ihres Hauptquartiers am Zusammenfluss vom Regen in die Donau befahl. Es war in Richtung Norden ausgerichtet, also in Richtung des „Feindes“ und war durch die Donau zusätzlich gesichert.
Nach dem Abzug der Römer änderte sich die Bebauung der Stadt Regensburg mehrfach, auch der Verlauf der Straßen und das Straßenniveau änderten sich, so dass die Toranlage nur noch teilweise erhalten war und schließlich in den Bischofshof integriert wurde.
Erst 1885 entdeckte man die Reste des Nordtores in einem abgerissenen Gebäude wieder und legte diese frei. Fälschlicherweise ging man von einer deutlich kleineren Toranlage mit nur 1 Durchfahrt aus. Erst 1971 stand nach einer genaueren Untersuchung der Fundamente fest, dass das Tor einst 2 Durchgänge besaß und auf beiden Seiten von zweistöckigen halbrunden Türmen flankiert war.
Die Porta Praetoria ist von außen jederzeit frei zugänglich; im Rahmen von Führungen ist auch der Innenraum der Toranlage zu besichtigen.
Lage: Porta proetoria, Unter den Schwibbögen 2, 93047 Regensburg
Link: tourismus.regensburg.de/fuehrungen-rundfahrten/document/document-porta-praetoria.html