Ob es sich hier tatsächlich um eine römische Brauerei oder „nur“ um eine Getreidedarre gehandelt hat, kann man heute nicht mehr mit absoluter Sicherheit sagen.
Die bisher als Brauerei gedeutete Wirtschaftsgebäude wurde 1978 bei Ausgrabungen in der Zivilsiedlung des Kleinkastells von Prüfening freigelegt. Sie stammt aus der Zeit um 200 n. Chr.
In Gebäude befinden sich ein Brunnen für das Brauwasser, ein Wasserbecken zum Einweichen (Mälzen) des Getreides und eine Darre zum Rösten und Haltbarmachen des gekeimten Getreides (Grünmalz). Über eine Feuergrube wurde das mit Wasser versetzte Malz (die sog. Maische) in einer Kochstelle erwärmt und mit Aroma und Gerbstoffen versetzt. Nach der Gärung reifte das fertige Bier dann in einem nahegelegenen Lagergebäude.
Auch wenn die Römer der germanischen Vorliebe für Bier eher skeptisch gegenübergestanden sind und in der Regel Wein getrunken haben, gab es auch römische Bierbrauer und -händler. Es ist daher nicht auszuschließen, dass in diesem Gebäude einst Bier gebraut wurde. Somit wäre diese Anlage die älteste Brauerei nördlich der Alpen.
Die Ausgrabung ist mit einem verglasten Pavillon überdacht und jederzeit frei einsehbar. Es finden zu bestimmten Zeiten auch Führungen statt.
Lage: Römische Brauerei im Römerpavillon, Kornweg 24a, 93049 Regensburg-Prüfening