Limeskastell Ellingen (Sablonetum)

Römische Provinz: Raetia

Der römische Name des Ellinger Limeskastells leitet sich vom lat. „sablon“ = grobkörniger Sand ab und deutet auf die Bodenbeschaffenheit der Gegend hin.

Das ursprüngliche Holz-Erde-Kastell aus der Zeit zwischen 115 bis 125 n. Chr. wurde laut einer gefundenen Inschrift, auf der auch der Name des Kastells genannt wird, im Jahr 182 n. Chr. aus Stein umgebaut. Es war mindestens bis Anfang des 3. Jahrhunderts belegt, wurde aber nicht zerstört sondern nur aufgegeben.

Es sind 2 Lagertore mit Doppeltürmen und 4 Ecktürme und ein einfacher Spitzgraben nachgewiesen, was für ein Numeruskastell typisch wäre. Allerdings gab es hier nur 1 zentralen Verwaltungsbau und es fehlen ansonsten die dafür üblichen Verwaltungsgebäude, so dass hier vermutlich keine eigenständige Numeruseinheit stationiert war.

Mit einer Größe von etwa 80×90 Metern war das nur knapp 2 km vom Limes gelegene Kastell ein sogenanntes Vexillationskastell, d.h. hier war eine 200-250 Mann starke Militäreinheit stationiert, die als eine Art „schnelle Eingreiftruppe“ diente und flexibel eingesetzt werden konnte. Das ist vielleicht auch der Grund, warum die Lage des Kastells strategisch nicht sehr günstig ist, denn es bestand nur zu 2 Wachtürmen am Limes Sichtkontakt.

Ein Lagerdorf mit Kastellbad, von dem aber heute nichts mehr sichtbar ist, schloss sich östlich des Kastells an.

Heute kann man noch Reste der Nordmauer und des nordwestlichen Eckturms sehen, die in Teilen rekonstuiert wurden.

Jederzeit frei zugänglich. Das Kastell ist seit 2005 ein Teil des UNESCO-Welterbe “Grenzen des Römischen Reiches”.

Lage: Kastell Sablonetum, Höttinger Str. (St2389), 91792 Ellingen (östlich von Ellingen an der Straße nach Höttingen; ausgeschildert)