Schon früh entstand eine erste Thermenanlage in Weißenburg, die vermutlich zur gleichen Zeit wie das damals noch als Holz-Erde-Konstruktion ausgeführte Kastell Biriciana errichtet wurde.
Bereits um 90 n. Chr. wurde in einer 1. Bauphase eine Thermenanlage im Reihentypus errichtet, d.h. die Räume (Umkleideräume, Laubad, Warmbad und Kaltbad) waren hintereinander angeordnet.
In der 2. Bauphase um 130 n. Chr. erhielt das Bad zusätzlich ein Schwitzbad, der Innenhof und Sportplatz wurde überdacht und mehrere Räume aus- bzw. umgebaut. Auch die Umkleideräume waren nun beheizt.
Nach der Zerstörung während der Markomannenkriege entstand um 180 n. Chr. in einer 3. Bauphase eine mit 65 x 42 Meter Größe deutlich größere und auch im Grundriss veränderte Anlage, in der die Räume nun ringförmig angeordnet waren. Die Badebecken wurden mit Kalkplatten ausgekleidet und die gesamte Anlage luxuriös ausgestattet.
Eine erneute starke Beschädigung fand um 230 n. Chr. während der Alamanneneinfälle statt. Danach wurde die Anlage nicht mehr wiederaufgebaut und etwas später auch endgültig aufgegeben.
Die Thermen wurden 1977 bei Bauarbeiten gefunden und anschließend konserviert und teilweise auch rekonstruiert. Ein mit einem imposanten Zeltdach versehener Schutzbau spannt sich über die Therme. Auf Stegen kann man nun seit 1983 in der gesamten Anlage herumgehen und bekommt auf den informativen Schautafeln die Funktionsweise einer römischen Therme erklärt.
Die Thermen sind nur von Mitte März bis Mitte November geöffnet. Eintrittsgebühr. Es gibt ein Kombiticket, das Zutritt zum RömerMuseum, den Römischen Thermen und dem ReichsstadtMuseum ermöglicht. Es finden sowohl in den Museen als auch in der Stadt Weißenburg Führungen statt, darunter auch Themen- und Kostümführungen.
Lage: Römische Thermen, Am Römerbad 17a, 91781 Weißenburg i. Bay.
Link: museen-weissenburg.de/de/unsere-museen/roemische-thermen