Der Limes in der Idsteiner Senke hatte eine kleine Besonderheit: er war als doppelte Limeslinie ausgebaut, d.h. der ursprünglich krumm verlaufende Limesverlauf wurde durch eine etwa 750 Meter weiter nördlich liegende Grenzlinie begradigt
Der 2002 bei Idstein rekonstruierte Wachtposten steht nahe der ursprünglichen Stelle des römischen Steinturms WP 3/26. Bei seiner Rekonstruktion wurde darauf geachtet, dass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt wurden, so dass er dem ursprünglichen Aussehen eines typisch römischen Limeswachturms um 150 n. Chr. wohl recht nahe kommt.
So bekam der Turm auch die charakteristische weiße Verputzung mit rotem Fugenstrich, was den Eindruck eines aus Quadern errichteten Mauerwerks erweckte und ihn wohl besonders imponierend wirken lassen sollte.
Mit einem Grundriss von 5 x 5 Metern war der Turm etwa 12 Meter hoch und hatte ein mit Holzschindeln gedecktes Dach und einen hölzernen Wehrgang. Der Eingang zur Wachstube lag im 1. Stock und konnte nur über eine einziehbare Leiter betreten werden. Im Untergeschoss lag ein von innen zugänglicher Lagerraum, im 1. Stock die Wohnstube für 4 bis 6 Mann Besatzung und im 2. Stock die Wachstube.
In der Idsteiner Senke gab es einen ungewöhnlichen „doppelten Limes“: Hierbei wurde der ursprüngliche Limes, der den landschaftlichen Gegebenheiten angepasst war und nicht ganz gerade verlief, vermutlich bereits um 120 n. Chr. (also rund 30 Jahre vor der zweiten Ausbaustufe des Limes) durch eine etwa 750 Meter weiter nördlich liegende Grenzlinie begradigt und so zusätzlich verstärkt.
Der Turm, in dem sich eine kleine Ausstellung befindet, ist zwischen März und Oktober 2mal im Monat sonntags zu festen Zeiten geöffnet: Es können nach Absprache aber auch (Erlebnis-)Führungen vereinbart werden. Im August findet jährlich ein Römerfest statt. Der Limes-Wanderweg führt direkt am Turm vorbei.
Lage: Limesturm Idstein, an der L3026, 65510 Idstein-Dasbach
Link: limes-idsteiner-land.de