Wie macht man für einen Nicht-Wissenschaftler eine Schlacht „erlebbar“? Diese schwierige Frage wurde in Kalkriese gut gelöst: neben dem Museum, in dem die Funde der Ausgrabungen präsentiert werden, wurde im Museumspark der Germanenwall rekonstruiert und der „Weg der Römer“ mit Bodenplatten markiert.
Die anschauliche Darstellung einer Schlacht ist keine leichte Aufgabe für ein Museum. In Kalkriese wurde diese aber interessant gelöst.
Vom Museumsbau aus führt der Weg durch den Museumspark als erstes auf den „Weg der Römer“. Hier wurde der vermutete Marschweg, den die Römer entlang eines Berghangs durch das Gelände nahmen, mit Metallplatten belegt, von denen einige mit Zitaten aus antiken Quellen versehen wurden. Der Verlauf des Weges wurde dabei nicht zufällig gewählt, sondern folgt den gefundenen Spuren und Fundstücken.
Die drei entlang des Weges gelegenen Pavillons „Sehen“, „Hören“ und „Fragen“ sollen unsere Sinne dafür schärfen, wie ein römischer Legionär die Umgebung, den Angriff der Germanen und die Schlacht wahrgenommen haben könnte.
Der auf dem Weg liegende Landschaftsschnitt ist eine Rekonstruktion der Landschaft, wie sie sich im Hinblick auf die topografischen Bedingungen den Römern zur Zeit der Varusschlacht gezeigt haben könnte. Das in der Antike von unzähligen Rinnsalen, Tümpeln und Sümpfen durchzogene Gelände ließ den Römern nur einen einzig möglichen Wegeverlauf entlang des mit dichtem Wald bestandenen Berghangs.
Der Germanenwall, den die Germanen unter Arminius entlang des Berghangs aus Pfosten, Astwerk und Grassoden angelegt hatten, verbarg die Angreifer. Am südlichen Teil des Landschaftsschnitts wurde der Wall mit einer Durchgangspforte am nachgewiesenen Originalstandort rekonstruiert.
Das Museum und der Park Kalkriese sind von April bis Oktober täglich und von November bis März täglich außer montags gegen Eintrittsgebühr geöffnet.
Lage: Museum & Park Kalkriese, Venner Str. 69, 49565 Bramsche