Varusschlacht-Museum Kalkriese

Germania Magna (Barbaricum)

Das muss man gesehen haben!

Nach dem aktuellen Forschungsstand könnte Kalkriese der Schauplatz der legendären Varusschlacht gewesen sein. Unwiderlegbare Beweise dafür gibt es zwar noch nicht, aber die Hinweise und Indizien sind sehr überzeugend. Im Museum und dem Park von Kalkriese kann man sich selbst ein Bild vom Schauplatz des Geschehens machen.

Über die Varusschlacht, die auch als „Schlacht im Teutoburger Wald“ in die Geschichtsbücher einging, gibt es bereits in der Antike schriftliche Aufzeichnungen. Darin wird berichtet, wie im Jahr 9 n. Chr. der Feldherr Publius Quinctilius Varus in einen vom Cheruskerfürsten Arminius eingefädelten germanischen Hinterhalt geriet, an dessen Ende Kaiser Augustus 3 komplette Legionen, 3 Alen (Reitereinheiten) und 6 Kohorten mitsamt Tross bis auf wenige Überlebende verloren hatte. Insgesamt kamen dabei zwischen 15.000 und 20.000 Soldaten ums Leben, d.h. etwa ein Achtel der gesamten damaligen römischen Armee!

Auf der Suche nach dem Schauplatz des verheerenden Blutbads gab es schon viele Theorien und Vermutungen, aber noch keine absolut unwiderlegbaren Beweise. Durch die seit 1987 in den Ausgrabungen von Kalkriese gefundenen Stücke verdichteten sich aber die Hinweise, dass es hier stattgefunden haben könnte. Dafür sprechen auch die bisher fast 6000 ausgegrabenen Funde, die zu einem germanisch-römischen Kriegsschauplatz passen und auch mit dem Zeitpunkt 9 v. Chr. vereinbar sind.

Seit 2000 widmen sich der 20 ha große Museumspark „Varusschlacht“ und der 2 Jahre später eröffnete neue Museumsbau diesem Thema. Ein neues Besucherzentrum wurde 2009 mit einer Jubiläumsausstellung eingeweiht.

Der Museumsbau mit dem 40 m hohen Museumsturm beherbergt die Dauerausstellung zur Varusschlacht. Die 2009 neu konzipierte Ausstellung legt ihren Schwerpunkt dabei auf die wissenschaftlichen Forschungen und Indizien zur Varusschlacht und ihrer Lokalisierung. Aber auch die an der Varusschlacht beteiligten Römer und Germanen kommen zu Wort. In einem fiktiven Gespräch zwischen Arminius und Varus werden 3 mögliche Szenarien für den Verlauf ihres Gesprächs präsentiert.

Es gibt in der Ausstellung viel zu entdecken, man kann Schubladen öffnen, Bilder und Modelle studieren oder erhält an Hörstationen neue Informationen. Ausstellungshighlights sind z.B. römische Schleuderbeile, eine römische Gesichtsmaske oder das Marschmodell der Römerlegionen. Am Ende der Ausstellung erreicht man den Aussichtsturm, von dem aus man einen guten Überblick über das Schlachtengelände erhält.

Das Museum und der Park Kalkriese sind von April bis Oktober täglich und von November bis März täglich außer montags gegen Eintrittsgebühr geöffnet. Im Besucherzentrum werden zusätzlich gegen geringen Aufpreis Sonderausstellungen präsentiert. Führungen oder Rollenführungen können gegen Aufpreis gebucht werden. Alle 2 Jahre finden in ungeraden Jahren die „Römer- und Germanentage“ mit Hunderten von Darstellern, Handwerkern und Händlern statt, in denen man das Lagerleben, Reitervorführungen, Demonstrationen von Kampftechniken, Aktionen und Mitmachprogramme erleben kann.

Lage: Museum & Park Kalkriese, Venner Str. 69, 49565 Bramsche

Link: www.kalkriese-varusschlacht.de