Bei Roderath befindet sich nicht weit von der Römerstraße zwischen Trier und Köln entfernt ein kleines römisches Landgut. Hier wurden die Fundamente des Haupthauses konserviert und die Umrisse der Nebengebäude und der Umfassungsmauer mit Hecken nachgepflanzt.
Das kleine Landgut (villa rustica) von Roderath liegt in der Nähe der ehemaligen Römerstraße, die von Trier nach Köln führte. Es wurde etwa Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet, bestand aus einem Haupthaus und 3 Nebengebäuden und war mit einer Hofmauer umgeben.
Er handelt sich hier um ein eher kleines Landgut, denn sowohl das Hofareal als auch das nur 7,5 x 19 Meter große Haupthaus waren nicht sonderlich groß. Hier wurden daher wahrscheinlich landwirtschaftliche Produkte für den Eigenbedarf und die nähere Umgebung erzeugt.
Nur das Haupthaus war auf einem Fundament aus Bruchsteinen gemauert, während die Wände aus mit Lehm verputztem Fachwerk bestanden und das Dach mit Ziegeln gedeckt war. Die Nebengebäude waren hingegen in einfacherer Pfostenbauweise mit Fachwerkwänden errichtet und dienten daher wohl als Schuppen, Ställe oder Scheunen. Zusätzlich wurden auf dem Gelände noch Reste eines Backofens und Wasserleitungen gefunden.
Aus den bei Ausgrabungen zutage gekommenen Funden von Ziegeln und Keramik lässt sich schließen, dass das Landgut vermutlich bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. genutzt wurde.
Zwischen 1984 und 1989 wurde die Villa ausgegraben und die Grundmauern des Haupthauses auf den Originalfundamenten teilrekonstruiert. Die übrigen Gebäude und die Umfassungsmauer wurden mit Hecken nachgepflanzt, so dass man heute einen guten Eindruck von der Größe der Anlage bekommt.
Die Villa Rustica ist jederzeit frei zugänglich. Am Parkplatz befindet sich eine Tafel mit näheren Informationen zur Villa.
Lage: Villa Rustica Roderath, 53947 Nettersheim (etwa 800 m westlich von Roderath bzw. 2,5 km östlich von Engelgau; ausgeschildert)