Der Trierer Dom ist mit der direkt daneben liegenden Liebfrauenkirche über einen Kreuzgang zu einem riesigen Kirchenkomplex verbunden. Über die rund 1700 Jahre seines Bestehens wurde der Dom ständig erneuert, erweitert und verschönert, so dass der heutige Kirchenbau so gut wie alle europäischen Stilepochen miteinander vereint.
Eine erste christliche Gemeinde entstand in Trier um 270 n. Chr. in einer kleinen Hauskirche, die dann schon um 310-320 n. Chr., d.h. nach dem Toleranzedikt von 313 n. Chr., zu einer Basilika umgebaut und ab der Mitte des 3. Jahrhunderts zur Kathedrale und Grablege der Trierer Bischöfe wurde – sie ist somit die älteste Bischofskirche Deutschlands.
Bereits ab 326 ließ dann Kaiser Konstantin diese Basilika zu einem monumentalen, festungsähnlichen Kirchenkomplex umbauen und machte sie zur größten Kirchenanlage im Imperium Romanum, die aus weiteren 4 Basiliken, einem Baptisterium und zahlreichen Nebengebäuden bestand. Hierzu überließ sogar Kaiserin Helena, die Mutter des Kaisers, um 340 ihren Palast dem Trierer Bischof – zusammen mit dem „Heiligen Rock“, einer Christusreliquie, den die Kaiserin 327 von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem mitbrachte.
Dies scheint keine reine Legende zu sein, denn sowohl für das Wohnhaus als auch für die Reliquie der Helena gibt es heute Indizien: Unter dem Dom wurde bei Grabungen ein antikes Wohnhaus mit Deckenfragmenten gefunden, auf dem die Mitglieder der Kaiserfamilie gemalt waren, und auch die Reliquie wurde bereits 1196 in einer Urkunde erwähnt und wird auch heute noch in der Domschatzkammer aufbewahrt.
Der in dieser Zeit errichtete zentrale Quadratbau wurde über die folgenden Jahrhunderte als Hauptschiff der Kirche im Wesentlichen beibehalten, obwohl der Dom danach mehrfach zerstört, wiederaufgebaut, umgestaltet, restauriert und an den gerade in Mode befindlichen Baustil angepasst wurde, so dass sich sein Erscheinungsbild ständig änderte. Daher finden sich neben romanischen und gotischen Elementen fast alle Stile bis hin zum Barock.
Die hochgotische Liebfrauenkirche wurde zwischen 1227 und 1260 direkt neben dem Dom auf der ehemaligen Südkirche neu erbaut und hat eine 12blättrige Rose als Grundriss. Sie ist mit dem Dom über einen Kreuzgang verbunden.
Heute ist der 112,5 m lange und 41 m breite Kirchenbau des Doms immer noch die größte Kirche der Stadt und eine bedeutende Wallfahrtsstätte.
Die „Hohe Domkirche St. Peter zu Trier“ und die Liebfrauenkirche gehören seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe Trier. Der Dom ist täglich geöffnet. Die Schatzkammer im Dom ist zwischen April und Oktober und im Dezember täglich geöffnet, im November und Januar bis März täglich außer montags. Es können öffentliche Führungen vereinbart werden.
Lage: Hohe Domkirche St. Peter zu Trier und Liebfrauenkirche, Domfreihof, 54290 Trier
Link: www.dominformation.de