Vom Startpunkt des römischen Limes, der bereits in der Antike als caput limitis bekannt war, sind leider keine Reste mehr zu sehen. Ein Nachbauversuch des Steinturms in den 1970er-Jahren markiert jedoch heute diese historisch bedeutsame Stelle.
Etwa 120 Meter südöstlich des originalen Standorts des 1. Wachtposten wurde 1972-1973 ein steinerner Limes-Wachturm nachgebaut, für den Original-Bruchsteine des WP 1/8 im Rheinbrohler Wald verwendet wurden. Allerdings ist das heutige Aussehen des Turmes zwar pittoresk, historisch aber unter Wissenschaftlern höchst umstritten. Vom ursprünglichen Wachturm sind heute leider keine Reste mehr zu sehen, da sich dort heute eine Kiesgrube befindet.
Über der Hochwasserlinie am Hochufer des Rheins und ca. 200 m vom Limes entfernt, lag das Kleinkastell Rheinbrohl, das ca. 26 x 26 Meter groß und von 2 Spitzgräben umgeben war. Es wurde 1899 von der Reichslimeskommission archäologisch untersucht. Außer einem Brunnen und wenigen Mauerresten wurde aber nur wenig Interessantes gefunden. Durch die spätere Nutzung als Kläranlage von Rheinbrohl ist das Gelände des Kastells heute jedoch vollständig zerstört und nichts mehr sichtbar.
Zusammen mit dem „ersten Wachtposten“, dem WP1, bildete das Kastell den caput limitis, den Kopf des Limes, und markierte so den Beginn des 550 km langen Obergermanisch-Raetischen Limes, der die Grenze zwischen dem Römischen Reich und dem „Freien Germanien“ bildete. Von hier aus verlief der Limes östlich über den Westerwald und den Taunus bis zum Main.
Der Grabstein neben dem Turmnachbau ist die Kopie eines in Bonn gefundenen Gedenksteins für einen Soldaten namens Pintaius, der aus dem heutigen Spanien stammte und in einer Auxiliareinheit als Feldzeichenträger diente. Er starb mit nur 30 Jahren und könnte theoretisch einer hier stationierten Auxiliareinheit angehört haben.
Lage: Limeswachturm 1/1, an der L87, 56598 Rheinbrohl