Ireon von Samos (Heraion)

Römische Provinz: Asia

Das muss man gesehen haben!

Hier wurde, wenn man der griechischen Sage glauben darf, die Göttermutter Hera (röm.: Juno) geboren und sie lebte hier auch zusammen mit ihrem Bruder und Ehemann Zeus (röm.: Jupiter).

Das Ufer des Flusses Imvrassos galt nach der Mythologie als Geburtsort der Hera und so wurde bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. mit dem Heraion von Samos einer der wichtigsten der Hera geweihten Tempelbezirke der panhellenistischen Zeit erbaut.

Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. wurde dann gegenüber dem Hera-Heiligtum ein größerer Tempel erbaut, der allerdings wenige Jahre später vermutlich durch ein Erdbeben zerstört und daher neu erbaut wurde. Er war mit seinen 155 Säulen damals der größte Tempel Griechenlands und die einzige heute noch aufrecht stehende Säule, von der allerdings nur noch etwa die Hälfte vorhanden ist, stammt von diesem Tempel.

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Heraion insgesamt 6 oder 7 Bauphasen, auch während der Römerzeit wurden Erweiterungen errichtet, Schäden ausgebessert, Marmorverkleidungen angebracht und die bis nach Pythagorion führende, knapp 5 km lange Heilige Straße gepflastert. Ein Thermenkomplex und eine kleine Siedlung entstanden im 3. Jahrhundert n. Chr. und später eine frühchristliche Basilika.

Nach der byzantinischen Zeit wechselte Samos immer wieder seine Herrschaft, Piraten beherrschten die Ostägais, und so wurde auch das Heraion aufgegeben und geplündert, so dass man sich die ehemalige Wirkung dieser Anlage nur noch anhand der wenigen Säulenreste und Gebäudegrundrisse vorstellen kann.

Zusammen mit der antiken Stadt Pythagorion gehört das Heraion zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es gibt ein Kombiticket mit dem Tunnel des Eupalinos.

Lage: Ireon, Samos 831 03 (ca. 7 km südwestlich von Pythagorion, kurz vor Ireon nach links abbiegen)

Link: odysseus.culture.gr/h/2/eh251.jsp?obj_id=572