Basilika von Aquileia

Römische Provinz: Gallia Cisalpina

Das muss man gesehen haben!

Etwa einen halben Meter unterhalb des heutigen Bodenniveaus der Basilika Santa Maria Assunta wurden Ende des 19. Jahrhunderts die mit einer Fläche von etwa 760 qm wohl größten und bedeutendsten Mosaike aus dem frühen Christentum entdeckt und freigelegt.

Der ursprüngliche Bau der frühchristlichen, patriarchalischen Basilika von Aquilea wurde von Theodorus, dem Bischof von Aquileia, wahrscheinlich sogar bereits kurz vor dem Toleranzedikt von Kaiser Konstantin I. (313 n. Chr.) begonnen und bestand ursprünglich aus 3 großen rechteckigen Sälen, die mit Bodenmosaiken geschmückt waren. Die Nordhalle diente dabei wohl zur Feier der Messen, während in der parallel dazu liegenden Südhalle (katechumeneion) die Taufschüler ihre Unterweisungen erhielten. Im quer dazwischen liegenden Saal (consignatorium) fanden dagegen die Firmungen statt, mit der die Gläubigen die in die christliche Gemeinde aufgenommen wurden.

Bereits Mitte des 4. Jahrhunderts wurde der Komplex zu einer dreischiffigen Basilika vergrößert und im 5. Jahrhundert eine achteckige Taufkapelle angebaut. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts baute Patriarch Poppo die Basilika dann im romanischen Stil um und fügte einen 73 Meter hohen Glockenturm (Campanile) an. Nach einem Erdbeben im 14. Jahrhundert wurde das Dach im gotischen Stil rekonstruiert.

Die sogenannten „Theodorischen Mosaiken“ aus dem allerersten Kirchenbau wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und anschließend freigelegt. Sie befinden sich etwa einen halben Meter unterhalb des Bodenniveaus, was man noch gut an den Säulenbasen in der Basilika erkennen kann. Die etwas älteren Fußbodenmosaike in der Nordhalle zeigen dabei vor allem geometrische Formen, Tier- und Pflanzendarstellungen, während die Mosaike der Südhalle reichhaltiger gestaltet sind und auch Szenen mit Menschen darstellen. Während einige der Mosaike eindeutige christliche Bezüge haben (z.B. ein Hirte mit zwei Lämmern oder die Jonaslegende aus der Bibel), sind andere schwerer zu deuten und besitzen keine eindeutig christliche Symbolik.

Unter der Kirche liegen die „Krypta der Fresken“ (Cripta degli Affreschi) mit byzantinischen Fresken aus dem 12. Jahrhundert und die „Krypta der Ausgrabungen“ (Cripta degli Scavi), die Bodenmosaike aus vier verschiedenen Epochen besitzt. Westlich des Kirchenschiffs liegt die sogenannte „Heidenkirche“ (Chiesa dei Pagani), die die Basilika mit dem achteckigen Baptisterium verbindet. Nördlich der Basilika schließt sich die Bischofsresidenz (Palazzo Episcopale) an.

Seit 1998 gehört die Basilika von Aquileia zum UNESCO-Weltkulturerbe „Archäologische Stätte und patriarchalische Basilika von Aquileia”. Sie ist täglich gegen Eintrittsgebühr geöffnet (am Sonntag jedoch nur nachmittags).

Lage: Basilica di Santa Maria Assunta, Piazza Capitolo 1, 33051 Aquileia

Links: www.fondazioneaquileia.it/de/sehenswuerdigkeiten/die-basilika-von-aquileia; www.turismofvg.it/religi%C3%B6se-denkm%C3%A4ler/basilika-und-glockenturm-von-aquileia