Die Arena von Verona ist nach dem Kolosseum in Rom das wohl bekannteste antike Amphitheater der Welt. Seine Akustik wurde so perfekt berechnet, dass die Aufführungen auch heute noch ohne technische Verstärkung auskommen können.
Die südwestlich außerhalb der Stadt gelegene Arena von Verona wird auf die Zeit um 30 n. Chr. geschätzt (vermutlich in der Regierungszeit von Kaiser Tiberius) und ist somit etwa 50 Jahre älter als das Kolosseum in Rom. Nach diesem und dem Amphitheater in Capua ist es das drittgrößte römische Amphitheater und das heute wohl am besten erhaltene überhaupt. Es wurde bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. genutzt und dann in die Stadtmauer integriert.
Das Amphitheater wurde vorwiegend für Gladiatorenspiele und Wettkämpfe, aber auch für Tierhatzen und Hinrichtungen errichtet und wurde auch nach dem Untergang des Römischen Reiches für Stierkämpfe, Turniere, Theater- oder Zirkusvorstellungen weitergenutzt. Im Mittelalter wurde das Gebäude mit den labyrinthartigen Gängen gemieden und bot sogar Kriminellen und Prostituierten Unterschlupf. Erst seit dem 16. Jahrhundert fanden systematische Restaurierungen statt.
Das ursprünglich etwa 123 x 155 Meter große Amphitheater mit elliptischem Grundriss bestand aus 4 Gebäuderingen, die eine etwa 76 x 44 Meter große Arena umschlossen, und bot in der Antike Platz für etwa 30.000 Zuschauer. Der Zuschauerraum (cavea) war in 4 Sektoren unterteilt und besaß 45 Sitzreihen, in denen die Plätze sogar nummeriert waren.
Vom dreistöckigen und knapp 31 Meter hohen äußeren Fassadenring, der einst das Gebäude umgab, sind heute nur noch die 4 Bögen der „Ala“ (Flügel) erhalten, da dieser im 6. Jahrhundert n. Chr. unter dem Ostgotenkönig Theoderich abgerissen und für den Bau einer Stadtmauer verwendet wurde.
Die heutige zweistöckige Außenfassade, der ursprünglich dritte Ring des Bauwerks, wirkt mit den 72 Arkadenbögen aus abwechselnd weißem und rosafarbenem Kalkstein, einer Fläche von immerhin noch 109 x 138 Metern und gut 24 Metern Höhe aber immer noch imposant. Die antiken Sitzreihen sind noch so gut erhalten, dass sie heute noch für Aufführungen genutzt werden.
Die Opernfestspiele von Verona, für die anlässlich des 100. Geburtstags von Guiseppe Verdi erstmals am 10. August 1913 dessen opulente Oper Aida inszeniert wurde, verwandeln die antike Arena, in der bis zu 22.000 Zuschauer Platz finden, seitdem jeden Sommer zur berühmtesten Freilichtoper der Welt. Sie bietet aber auch Rockkonzerten oder klassischen Konzerten eine perfekte Bühne.
Die Arena von Verona ist zur Besichtigung von November bis März täglich außer montags geöffnet. Während der Saison von April bis Oktober wird die Arena an den Veranstaltungstagen (vor allem an den Wochenenden) bereits mittags oder nachmittags geschlossen und es gelten dann die Preise für die jeweiligen Veranstaltungen. Auch wenn der Eintrittspreis ziemlich hoch ist, lohnt sich der Besuch allemal! Mit der Verona Card erhält man kostenlosen Zutritt zu mehreren Sehenswürdigkeiten der Stadt und in der Wintersaison ist der Eintritt an jedem ersten Sonntag des Monats stark verbilligt.
Lage: Arena di Verona, Piazza Brà 1, 37121 Verona
Links: www.arena.it/de/; museomaffeiano.comune.verona.it/nqcontent.cfm?a_id=69387&lang=en; turismo.comune.verona.it/nqcontent.cfm?a_id=35664