Die Porta Borsari war in der Antike der Hauptzugang zur Stadt und Teil der römischen Stadtmauern. Der Name des Tores stammt jedoch aus dem Mittelalter und geht auf die Bursarii zurück, die am Stadttor postierten Steuereintreiber, die hier den Zoll auf die von Händlern eingeführten Waren erhoben.
Um etwa 49 v. Chr., nach der Erhebung Veronas zum Municipium, wurde hier anstelle eines älteren Stadttors ein neues erbaut, das um 44 n. Chr. von Kaiser Claudius mit einer monumentalen Außenfassade versehen und von Kaiser Gallienus laut einer Inschrift im Jahr 265 n. Chr. renoviert wurde.
Zusammen mit der Porta Leoni im Südosten bildete die Porta Borsari eines der Stadttore der rund 1 Kilometer langen Stadtmauern. Das im Nordwesten der Stadt gelegene Tor war dabei der Hauptzugang von der Fernhandelsstraße Via Postumia und gleichzeitig Beginn des Decumanus Maximus, der Hauptstraße der Stadt.
In römischer Zeit war das Tor noch als Porta Iovia (Jupitertor) bekannt, da es in der Nähe eines außerhalb der Stadtmauern gelegenen Tempels für Jupiter Lustralis lag. Seinen heutigen Namen erhielt es erst im Mittelalter, als hier die Wachsoldaten (bursarii, Kurzform für gabellieri con la borsa, d.h. Steuereintreiber mit dem Geldbeutel) von den Händlern die Abgaben auf die eingeführten Waren eintrieben.
Das mit einer dreigeschossigen Fassade aus Marmor und weißem Sandstein gestaltete Stadttor mit 2 Tordurchgängen und insgesamt 12 Fenstern war insgesamt knapp 14 Meter hoch, während die beiden Durchgangstore 3,9 Meter hoch und 3,6 Meter breit waren. Es besaß ursprünglich einen Innenhof, der aber heute verschwunden ist. Auch die zwei ursprünglich seitlichen Wachtürme fehlen heute, da sie in die Mauern der umliegenden Häuser integriert wurden. Die Außenseite, die heute noch gut erhalten ist, war mit Halbsäulen und Statuen reich verziert.
Auch heute noch bildet die Porta Borsari den Hauptzugang in die Altstadt von Verona und ist frei zugänglich.
Lage: Porta Borsari, Corso Porta Borsari 57A/Ecke Via A. Diaz, 37100 Verona