Archeoparc Villanders

Römische Provinz: Gallia Cisalpina

An den Hängen oberhalb des Eisacktals, die bereits seit der Mittelsteinzeit besiedelt waren, wurde eine römische Villa Rustica errichtet, in der neben landwirtschaftlichen Produkten auch Keramik- und Metallprodukte hergestellt wurden.

In Villanders gibt es eine Reihe von Spuren, die zu den bedeutendsten im Alpenraum zählen, denn sie weisen darauf hin, dass der Ort bereits in der Mittelsteinzeit (etwa 7. Jahrtausend v. Chr.) genutzt wurde. Auch aus der Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit sind noch mehrere Siedlungsreste vorhanden.

Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr., noch bevor das heutige Südtirol in der Regierungszeit von Kaiser Augustus von den Römern besetzt wurde, siedelte sich hier eine romanisierte Bevölkerung an. In dieser Zeit wurde ein erstes landwirtschaftliches Gebäude errichtet, das im Laufe seiner Nutzung bis ins mindestens 5. Jahrhundert n. Chr. mehrfach umgebaut und renoviert wurde.

Die 1976 bei Bauarbeiten zufällig entdeckten und in den 1980er-Jahren ausgegrabenen Funde auf dem sogenannten Plunacker gehörten zu einem großen und prachtvoll ausgestatteten römischen Gutshof (villa rustica) aus dem 2./3. Jahrhundert n. Chr., zu dem mehrere Ziegelbrennöfen und eine Metallverarbeitung gehörten, in der vermutlich Mineralerze aus dem nahegelegenen Bergwerk verarbeitet wurden.

Auf einer Fläche von etwa 1600 Quadratmetern sind im Archeoparc Villanders seit 2009 die Reste von insgesamt 4 Gebäuden aus der Römerzeit öffentlich zugänglich. Zum Schutz vor Witterungseinflüssen wurden die Ausgrabungen überdacht, sind aber jederzeit von außen zu besichtigen. In der Dauerausstellung im Schulgelände von Villanders werden die hier aufgefundenen Stücke, wie Amphoren, Keramik, Küchenutensilien und ein Knochenkamm, ausgestellt.

Während der Saison von Juni bis September gibt es mittwochs und freitags abendliche Führungen und nach Anmeldung auch Gruppenführungen außerhalb dieser Öffnungszeiten.

Lage: Archeoparc Villanders, Franz-von-Defregger-Gasse 6, 39040 Villanders

Link: archeo.bergwerk.it/de/