Von der römischen Villa, die über etwa 3 Jahrhunderte hinweg genutzt wurde, ist heute leider nur noch etwa ein Drittel der zum See gewandten Mauern zu sehen. Sie gehörte wahrscheinlich zu einem großen Landgut, in dem Olivenöl produziert wurde.
Nach der Besiedlung Norditaliens durch die Römer entstanden auch am Ufer des Iseosees (Sebinus Lacus) mehrere Landsitze wohlhabender Bürger aus der Gegend, denn durch Marone, das am Ostufer des Sees etwa auf halben Weg zwischen dem Süd- und dem Nordende lag, führte auch eine Konsularstraße von Brixia (Brescia) nach Civitas Camunnorum (Cividate Camuno).
Das Landgut (villa rustica), das im heutigen Ortsteil „Cò de Ela“ (wörtlich: Kopf der Villa“) auf mehreren Terrassen in den Hang hineingebaut war, stammt etwa aus der Zeit um 50 n. Chr. und wurde bis ins 3./4. oder sogar 5. Jahrhundert n. Chr. genutzt. Dabei diente die Villa nicht nur als Wohngebäude, sondern auch als Produktionsstätte, vermutlich für die Olivenölgewinnung.
Erste Reste der Villa wurden bereits 1865 entdeckt, darunter Mosaike, Teile eines Aquäduktes und das Fragment einer Herkulesstatue, die sich heute im Römischen Museum von Brescia befindet. Bei Bauarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Brescia und Edolo im Camunotal kamen um 1906 weitere Mauerreste zum Vorschein, die 1963 noch weiter freigelegt wurden.
In den bisher auf einer Länge von etwa 40 Metern konservierten Mauerresten kann man heute noch gut eine Exedra mit mehreren Nischen und Reste von Wasserrinnen und Heizanlagen erkennen, die Teil einer Badeanlage gewesen sein könnten. Ein Steinblock mit Vertiefungen könnte zu einer Ölpresse gehört haben. Der größte Teil der Villa ist aber heute durch den Bau von Straße und Bahnstrecke zerstört oder liegt noch darunter begraben.
Die direkt zwischen der Bahnstrecke und der Küstenstraße „eingeklemmte“ Ausgrabung ist jederzeit frei zugänglich.
Lage: Villa Romana „Cò de Ela“, Via Battista Cristini, 25054 Marone