Das Wandgemälde, das diesem Haus seinen Namen gab, stellte den hundertäugigen Riesen Argos dar, der die Nymphe Io bewachte. Es wurde in einem Empfangsraum des Argus-Hauses gefunden, ist aber heute nicht mehr vor Ort zu sehen.
Der ursprüngliche Eingang zu diesem Haus befand sich an der im bisher noch nicht ausgegrabenen Nordteil des Hauses am Cardo II. Heute betritt man das Haus entweder durch einen Nebeneingang (posticum) am Cardo III oder durch einen kleinen Durchgang vom Haus des Aristides.
Im Zentrum des Hauses befindet sich ein großes Peristyl, das auf 3 Seiten von schönen Säulenkolonnaden umgeben ist und einst sicher prächtig ausgesehen haben muss. Der zentrale Raum im Nordosten diente als Speisesaal (triclinium), die danebenliegende Exedra war mit Fresken geschmückt, in denen Tafeln auf rotem Grund mythologische und architektonische Szenen und geometrische Motive zeigen.
Eines der Wandgemälde der Exedra, das diesem Haus seinen heutigen Namen gab, stellte den hundertäugigen Riesen Argos (lat.: Argus) dar, der die Nymphe Io auf Geheiß der Göttermutter Hera bewachte. Io war die Geliebte ihres Gatten Zeus, der so daran gehindert werden sollte, sich seiner Geliebten zu nähern. Leider ist dieses Gemälde inzwischen verlorengegangen.
Über der Exedra ist der 2. Stock noch gut erhalten. Hier fand man bei den Ausgrabungen in einem Raum, der wohl als Speisekammer diente, sogar Reste von Mehl, zum Backen vorbereitete Brotlaibe und Gefäße mit Oliven, Mandeln und Früchten.
Bisher ist von diesem Haus nur ein Teil freigelegt. Ein Durchgang im Norden, der bei den als Zugang zu den Ausgrabungen in der Villa dei Papyri genutzt wurde, führte wohl zu weiteren Räumen und einem weiteren Peristyl, von dem bisher nur die erste Säule ausgegraben ist.
Lage: Casa d’Argo, Insula II.2, Parco Archeologico di Ercolano, Corso Resina 187, 80056 Ercolano