Haus des Aristides

Römische Provinz: Italia

Die Marmorstatue, die in diesem Haus gefunden wurde und ihm seinen Namen gab, wurde zunächst fälschlich als Statue des Aristeides von Athen identifiziert. Zwischenzeitlich weiß man allerdings, dass es sich hier um Aischines handelt, der als einer der größten Redner Athens galt.

Das Haus des Aristides, das direkt an der ursprünglichen Meeresküste lag und auf dieser Seite mit dicken Mauern befestigt ist, ist bisher noch nicht komplett ausgegraben. Auch befand sich der Haupteingang eigentlich an der Nordseite, vermutlich am bisher noch nicht ausgegrabenen Cardo II.

Hinter dem heutigen Zugang am Cardo III befindet sich ein kleines Atrium mit zentralem Wasserbecken (impluvium). Von diesem führen 4 Türen zu den restlichen Räumen, deren Funktion aber heute nicht mehr eindeutig zu bestimmen ist. Im Untergeschoss des Gebäudes befanden sich Lagerräume, deren Fensterbögen in der Ufermauer noch gut zu erkennen sind.

Das Gebäude wurde teilweise durch die Ausgrabungen an der Villa dei Papyri in Mitleidenschaft gezogen, da von hier ein Tunnel zur Villa gegraben wurde. Auch der rechts neben dem Eingang gelegene Durchbruch zum Haus des Argus entstand erst während der Ausgrabungen der Neuzeit.

Die im Haus aufgefundene Statue, die zunächst als Aristeides (ein griechischer Politiker aus Athen, der im 5. Jahrhundert v. Chr. lebte), gedeutet wurde, war wahrscheinlich eine Büste von Aischines, einem Redner und Staatsmann, der im 4. Jahrhundert v. Chr. in Athen lebte. Die Statue ist heute im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel (MANN) zu sehen.

Lage: Casa di Aristide, Insula II.1, Parco Archeologico di Ercolano, Corso Resina 187, 80056 Ercolano