Drususbogen

Römische Provinz: Italia

Mit Nero Claudius Drusus, der mit seinem älteren Bruder und späteren Kaiser Tiberius gegen die Germanenstämme jenseits des Rheins kämpfte, hat dieser Bogen vermutlich gar nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich hier eher um die Reste eines Aquädukts, das nur wenige Meter neben der Aurelianischen Mauer verlief.

Der aus dem Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. stammende Bogen war ursprünglich Teil des Antoninischen Aquädukts, der Aqua Antoniana, die von der Aqua Marcia abzweigte und die Caracalla-Thermen mit Wasser versorgte. Diese Wasserleitung verlief teilweise nur wenige Meter von der Aurelianischen Mauer entfernt und lag parallel zu dieser.

Von den 3 Bögen, die die Via Appia in der Antike überspannten, ist heute nur noch der mittlere übriggeblieben, der gut 7 Meter hoch, etwa 10 Meter breit und etwa 5,5 Meter tief ist. Durch die außen angebrachten Säulen, die ein dreieckiges Tymphanon tragen, und die Marmorverkleidung wirkt der Bogen jedoch mehr wie ein Triumphbogen, so dass er von frühen Forschern als „Drususbogen“ interpretiert wurde.

Dieser Triumphbogen, der laut staatlicher Aufzeichnungen vom Senat zu Ehren des Feldherrn Nero Claudius Drusus, einem Stiefsohn von Kaiser Augustus, an der Via Appia und wohl ganz in der Nähe errichtet worden war, ist auch auf einer Münze abgebildet, die Drusus‘ Sohn, der spätere Kaiser Claudius, prägen ließ. Allerdings konnte man hier bisher keine Überreste davon finden, die diesem Bogen eindeutig zuzuordnen sind.

Unter Kaiser Honorius wurde der Bogen des Aquädukts über zwei Mauern mit der Porta San Sebastiano verbunden, die aber später wieder entfernt wurden. Auch heute noch überspannt der Bogen die Via Appia, nur wenige Meter bevor man das antike Stadtzentrum über die Porta San Sebastiano verlässt.

Lage: Arco di Druso, Via di Porta San Sebastiano 13A, 00179 Roma