Aufgrund ihrer reichen Ausstattung und ihrer spektakulären architektonischen Besonderheiten handelte es sich bei den Kleinen Thermen sicher um die privaten Bäder des Kaisers.
Die direkt an den Kaiserpalast anschließenden Thermen waren möglicherweise für die kaiserliche Familie, hochrangige Besucher und Angehörige des Kaiserhofes gedacht und wurden zwischen 121 und 125 n. Chr. errichtet. Sie waren deutlich aufwendiger ausgestattet als die danebenliegenden Großen Thermen, in denen z.B. höherrangiges Personal und Beamte baden konnten, und besaßen eine fast labyrinthartige Anordnung der Räume.
Die Thermen konnten im Norden direkt vom Kaiserpalast aus betreten werden. Der südliche Zugang war für Besucher gedacht. In den verschachtelt angeordneten Räumen lagen die für römische Bäder typischen Räume wie Umkleideräume (apodyterium), Sportplatz (palaestra), Heißbad (caldarium), Schwitzbad (sudatorium), Laubad (tepidarium) und das Kaltbad (frigidarium) mit den beiden in Apsiden gelegenen Wasserbecken.
Am auffälligsten und ungewöhnlichsten ist der zentrale achteckige Raum, der abwechselnd gerade und gebogene Wände besaß und vermutlich als Tepidarium diente. Seine Kuppel hatte ca. 10 m Durchmesser und besaß eine zentrale Öffnung (oculus) in der Mitte, durch die der Dampf abziehen konnte.
Von einigen Räume sind die Wände und große Teile der Decke noch fast komplett erhalten, stellenweise finden sich sogar noch Reste des aus mehrfarbigem Marmorintarsien (opus sectile) gelegten kostbar ausgestatteten Bodens.
Lage: Piccole Terme, Villa Adriana, 00010 Tivoli