Serapis-Heiligtum (Serapeum)

Römische Provinz: Italia

Die am Südende der Canopen liegende riesige Grotte wurde ursprünglich als Heiligtum der Serapis interpretiert, diente aber wohl im Sommer als Speisesaal für abendliche Bankette und hinterließ bei den Gästen von Kaiser Hadrian sicher einen überwältigenden Eindruck.

An der Südseite der Canopen liegt das Serapeum, eine künstliche Grotte, die man nach ersten Ausgrabungen ursprünglich für ein Serapis-Heiligtum hielt. Mit ziemlicher Sicherheit war die halbrunde Plattform mit dahinter liegendem Nymphäum aber eher ein Sommerspeisesaal (cenatio), eine überwölbte Halle für abendliche oder nächtliche Bankette in den warmen Monaten.

Vom zentralen halbrunden Speisesofa (stibadium) des Speisesaals, der von einer Halbkuppel mit knapp 17 Metern Durchmesser überwölbt war, hatte man einen herrlichen Blick auf die Canopen, in denen sich das Licht der Fackeln spiegelte. Wasserkaskaden und Fontänen ergossen sich in ein rechteckiges Becken und linderten die sommerliche Hitze. In den Nischen des dahinter liegenden Nymphäums waren abwechselnd Wasserspiele und Statuen untergebracht, Wände, Gewölbe und Böden waren mit Marmor und Mosaiken geschmückt.

Im hinteren Teil der Grotte und seitlich davon lagen weitere Räume zur Versorgung der Gäste, es gab auch eine Küche und zwei kleine Latrinen. Über ein im hinteren Teil liegendes Aquädukt wurde das Wasser herangeführt.

Der Speisesaal mit seiner Halbkuppel und den dahinterliegenden Nischen ist noch so gut erhalten, dass man sich seiner Wirkung auch heute noch nur schwer entziehen kann.

Lage: Serapeo, Villa Adriana, 00010 Tivoli