Die sprunghaft anwachsende Bevölkerung Roms erforderte zusätzliche Verwaltungs- und Repräsentationsgebäude, so dass Julius Caesar das alte Forum Romanum nach griechischem Vorbild erweitern ließ. Die Kaiser Augustus, Domitian, Nerva und Trajan fügten in den folgenden Jahrzehnten jeweils eigene Foren hinzu, die so ein eigenes Stadtviertel bildeten.
Nachdem das alte Forum Romanum für die wachsenden Bedürfnisse Roms zu klein geworden und auch nicht mehr repräsentativ und vornehm genug war, plante Julius Caesar im Jahr 54 v. Chr eine nördlich gelegene, etwa 75 x 170 Meter große Erweiterung, für die er dafür sogar ein Wohngebiet abreißen und die Curia verlegen ließ. Das nach seiner Familie benannte Caesarforum (Forum Iulium), das zudem perfekt ihn selbst und die römische Aristokratie inszenierte, wurde 46 v. Chr. eingeweiht.
Der etwa 50 x 160 Meter große Forumsplatz mit einem Reiterstandbild des Diktators war an drei Seiten von doppelten Portiken mit Ladengeschäften (tabernae) und Verwaltungsräumen begrenzt. Am Nordwestende lag der auch heute noch in Resten sichtbare Tempel der Venus Genetrix, Mutter Roms und gleichzeitig mythische Urmutter der Familie der Iulier. Im südwestlichen Teil befand sich die Basilica Argentaria, in der z.B. Geldgeschäfte getätigt wurden.
Sein Nachfolger, Kaiser Augustus, vollendete das noch nicht ganz fertiggestellte Caesarforum und fügte zusätzlich nordöstlich das nach ihm benannte Augustusforum (Forum Augusti) an. Das 118 x 125 Meter große Areal stieß im Osten an die Subura, von der es durch eine etwa 33 Meter hohe Brandschutzmauer abgegrenzt war. Diese bildete gleichzeitig die Rückwand des prächtigen Tempels des Mars Ultor, der 2 n. Chr. eingeweiht wurde. Die an den beiden Längsseiten liegenden halbrunden Exedren waren mit Statuen der wichtigsten römischen Helden und Götter versehen, auf dem Vorplatz stand eine Augustus-Quadriga.
Das bereits unter Kaiser Domitian begonnene, aber erst ab 97 n. Chr. von Kaiser Nerva eingeweihte Nervaforum (Forum Nervae) füllte eine nur etwa 45 Meter schmale Lücke zwischen Forum Romanum, Caesarforum, Augustusforum und dem von Kaiser Vespasian errichteten Templum Pacis. Daher wurde es auch Forum Transitorium (Durchgangsforum) genannt. An der zur Subura liegenden Schmalseite befand sich ein Tempel für Minerva, an den Längsseiten des Forums wurden aus Platzgründen keine Arkaden, sondern nur direkt vor die Seitenwand gesetzte Säulen mit einem aufwendigen Fries errichtet.
Das von Kaiser Trajan 107 begonnene und 112 n. Chr. eingeweihte Trajansforum (Forum Traiani) ist mit 185 x 300 Metern Fläche nicht nur das größte, sondern auch das prächtigste Kaiserforum. Um Platz für die Trajansmärkte zu schaffen, wurde sogar ein Teil des Quirinalhügels abgetragen. In dem mehrstöckigen, halbrunden Gebäudekomplex, eine Art antikes „Einkaufszentrum“, waren rund 150 Läden, Lagerräume und Schreibstuben untergebracht. An den Forumsplatz schloss sich im Norden die fünfschiffige Basilica Ulpia mit ihrer aus zwei Gebäudeteilen bestehenden Bibliothek an, in deren Mitte die Trajanssäule stand. Den Abschluss bildete der vollständig unter der heutigen Bebauung liegende Trajanstempel, der dem Kaiser nach dessen Tod 117 n. Chr. geweiht wurde.
Das Gebiet der Kaiserforen wuchs im Laufe der Zeit zu einem eigenen Stadtviertel und erstreckte sich in seiner größten Ausdehnung vom Kapitol bis zum Quirinal. Die Via dei Fori Imperiali, die heute das ursprünglich zusammenhängende Forumsgebiet durchschneidet, ließ Benito Mussolini 1932/33 als Prachtstraße erbauen, ohne Rücksicht auf inzwischen unwiderbringlich zerstörte römische Relikte.
Die Kaiserforen sind täglich gegen Eintrittsgebühr geöffnet, man kann sie aber auch gut von außen überblicken. Der Eingang zu den Ausgrabungen befindet sich an der Trajanssäule. Es gibt z. B. auch ein Kombiticket zusammen mit Forum Romanum und Palatin, das man am besten vorab online reserviert. In den restaurierten Trajansmärkten befindet sich heute das Museo dei Fori Imperiali, das sich der Geschichte und der Architektur der Kaiserforen widmet und das täglich gegen Eintrittsgebühr geöffnet ist.
Lage: Area archeologica dei Fori Imperiali, Via dei Fori Imperiali, 00187 Roma