Pantheon

Römische Provinz: Italia

Das muss man gesehen haben!

Das Pantheon ist eines der am besten erhaltenen Gebäude des antiken Rom und beeindruckt durch seine gewaltige Kuppel aus römischem Gussbeton, die auch heute noch als größte freitragende Betonkuppel der Welt gilt.

Ein erster Tempel, der allen Göttern (griech.: pan = alle; theós = Gott) geweiht war, wurde zusammen mit weiteren Gebäuden um 25 v. Chr. vom Konsul Marcus Vipsanius Agrippa, einem engen Freund und späteren Schwiegersohn von Kaiser Augustus, auf dem Marsfeld errichtet. Schon damals bestand er aus einem Rundbau mit vorgebauter Säulenhalle (pronaos), besaß aber vermutlich noch kein Kuppeldach.

Beim großen Brand von Rom 80 n. Chr. wurde der Tempel stark beschädigt und daraufhin von Kaiser Domitian restauriert. Nach einem weiteren Brand im Jahr 110 n. Chr. ließ ihn Kaiser Hadrian zwischen 118 und 125 n. Chr. wieder aufbauen und zusätzlich mit einer Kuppel krönen und gab ihm so die Form, die wir fast 2000 Jahre später immer noch bewundern können.

Das Pantheon wurde bis ins 5. Jahrhundert n Chr. als Tempel genutzt. Anfang des 7. Jahrhunderts wurde er zur Kirche Santa Maria ad Martyres geweiht, in der man die Gebeine von Märtyrern aufbewahrte. Später wurde sie zur Grabeskirche der italienischen Königsfamilie und berühmter Persönlichkeiten. Man findet heute noch in den Nischen die Gräber von König Vittorio Emanuele II., König Umberto I. und dessen Gemahlin Margherita di Savoia, sowie das Grab des Malers Raffael.

Im 17. Jahrhundert ließ Papst Urban VII. vom Architekten Bernini zwei Glockentürme entwerfen und zu beiden Seiten des Giebels anbringen. Diese von der römischen Bevölkerung spöttisch als „Eselsohren“ bezeichneten Türme wurden allerdings 1883 wieder entfernt.

Man betritt das Pantheon heute über eine ca. 33 x 15 Meter große Säulenhalle mit dreieckigem Giebel, auf dem die von Hadrian angebrachte Widmung für Agrippa zu lesen ist. Bei der 6 Meter hohen Bronzetür, durch die man in die Rotunde gelangt, soll es sich noch um die Originaltür aus dem Tempel des Agrippa handeln.

Die zylinderförmige Cella ist beeindruckende 43 Meter hoch und besitzt einen Durchmesser von ebenfalls 43 Metern. Die Wände sind in 8 Zonen eingeteilt, in die jeweils Nischen und Ädikulen eingelassen sind, in denen in der Antike vermutlich Statuen aufgestellt waren und die später in Altäre und Grabnischen umgewandelt wurden.

Darüber wölbt sich die Kuppel aus römischem Gussbeton (opus caementicium), die innen in 5 Reihen à 28 Kassetten untergliedert ist. Die Kassetten dienten nicht nur der Optik, sondern auch der Verringerung des Deckengewichts. Die Öffnung in der Kuppel (opaion bzw. oculus), durch die das Licht (aber auch der Regen) in den Innenraum fällt, hat einen Durchmesser von 9 Metern. Sie bildet zusammen mit dem Eingangsportal die einzige natürliche Lichtquelle und erzeugt im Inneren des Raums faszinierende Lichtspiele.

Der Boden der Rotunde ist aufwendig mit verschiedenfarbigen Marmorintarsien ausgelegt und besitzt in der Mitte 22 geschickt in die Gestaltung des Bodens integrierte Abflusslöcher, in denen das Regenwasser abfließen kann.

Die geometrisch perfekt berechnete und harmonisch gestaltete Kuppel des Pantheon war weltweite Vorlage für eine ganze Reihe von Rotunden, wie z.B. das Panthéon in Paris, das Kapitol in Washington, die Rotunde im Alten Museum in Berlin, die Kirche Santa Marija Assunta in Mosta (Malta) oder auch der Kuppel des Petersdoms in Rom, die ursprünglich größer geplant war, aber dann doch nur mit einem ein paar Metern kleineren Durchmesser ausgeführt werden konnte.

Das Pantheon ist täglich kostenlos geöffnet. Allerdings können sich in der Saison schon mal größere Warteschlangen vor dem Eingang bilden, da die maximale Besucherzahl auf 160 Personen/halbe Stunde begrenzt ist. Am Samstag, Sonntag und an Feiertagen ist der Besuch nur nach voriger Online-Reservierung unter pantheon.cultura.gov.it/en möglich.

Lage: Pantheon, Piazza della Rotonda, 00186 Roma

Link: www.turismoroma.it/de/places/das-pantheon