Maxentiusvilla

Römische Provinz: Italia

Das muss man gesehen haben!

Kaiser Maxentius, einer der Kaiser der römischen Tetrarchie, ließ direkt an der Via Appia neben einem großen Palastkomplex ein Mausoleum für seinen Sohn Valerius Romulus und außerdem einen Circus errichten, der heute zu den am besten erhaltenen und größten Zirkusanlagen in der Gegend von Rom zählt.

Der riesige Komplex, den Kaiser Maxentius zwischen 306 und 312 n. Chr. als Mitkaiser während der Zeit der römischen Tetrarchie erbauen ließ, liegt knapp 2 römische Meilen von Rom entfernt auf einem kleinen Hügel direkt an der Via Appia. Ursprünglich lag hier wohl eine Landvilla (villa rustica) aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., die der Kaiser für seinen neuen Palastkomplex, bestehend aus einem Palast, einem Circus und einem Mausoleum, umbauen ließ.

Das Mausoleum, ein zylindrischer Rundtempel, der sich innerhalb eines quadratischen Portikushofs befand, war ursprünglich als zweistöckiges Gebäude geplant, wurde allerdings nie ganz fertiggestellt. Der Pronaos, über den man das Mausoleum betreten konnte, lag im Südwesten und wurde im 19. Jahrhundert durch einen rechteckigen landwirtschaftlichen Anbau verdeckt, in dem sich Pferdeställe befanden.

Kaiser Maxentius ließ das Mausoleum ursprünglich als Grabanlage für sich und seine Familie errichten. Im Inneren befinden sich mehrere Nischen, die Platz für die Asche weiterer Mitglieder seiner Dynastie boten. Allerdings wurde hier nur sein 309 n. Chr. mit 14 Jahren früh verstorbener Sohn und geplanter Nachfolger Valerius Romulus bestattet.

Der Circus mit einer Länge von gut 500 Metern und einer Breite von etwa 70 Metern war für etwa 10.000 bis 18.000 Besucher ausgelegt. Auf der knapp 300 Meter langen Spina befand sich ein Obelisk, der 1650 von Bernini auf den 4-Flüsse-Brunnen an der Piazza Navona versetzt wurde. An der Westseite befanden sich zwischen zwei Türmen die Startboxen (carceres) und gegenüber der Haupteingang, die porta triumphalis. Eine Kaiserloge (pulvinar) lag an der Nordseite. Der Circus wurde vermutlich kurz nach dem Tod des Kaisersohns eröffnet und die Eröffnungsspiele gleichzeitig als Begräbnisspiele zu dessen Ehren begangen. Ob im Circus jemals weitere Wettkämpfe ausgetragen wurden, ist nicht belegt.

Vom Palast des Maxentius, der nördlich von Mausoleum und Circus lag, sind nur noch wenige Reste, wie z.B. die halbrunde Mauer des Audienzsaals, erhalten. Über einen überdachten Portikus, der zwischen der Villa und der Kaisertribüne verlief, konnte der Kaiser den Circus direkt von seiner Villa aus erreichen.

Erste Ausgrabungen auf dem Gelände begannen bereits um 1825, die Restaurierung erfolgte aber erst seit den 1960er Jahren. Seit 2014 ist das restaurierte Gelände, das von der Soprintendenza Archeologica di Roma verwaltet wird, täglich außer montags kostenlos zu besichtigen.

Lage: Villa e Circo di Massenzio & Mausoleo di Romolo, Via Appia Antica 153, 00179 Roma

Link: www.villadimassenzio.it/en