Im Laufe der Jahre kamen in Carnuntum so viele interessante Fundstücke zum Vorschein, dass sie im Museum Carnuntium einen eigenen Präsentationsort erhielten. Im Museumsgebäude, das einer römischen Stadtvilla nachempfunden ist, werden die interessantesten und wichtigsten Stücke präsentiert und dabei immer wieder neue Sonderausstellungen konzipiert.
Die große Anzahl der Funde, die in den Ausgrabungen von Carnuntum entdeckt wurden, ließ schon bald den Ruf nach einem angemessenen Unterbringungsort folgen. Mit der Gründung der „Gesellschaft der Freunde Carnuntums“ im Jahr 1885 sollten mehrere private Sammlungen zusammengeführt und hierfür ein eigenes „Schatzhaus“ errichtet werden. Zudem war auch die Erforschung und Ausgrabung des römischen Carnuntum ein wichtiges Ziel der Gesellschaft, in der sich viele Förderer und Mäzene aus dem Adel zusammentaten.
Das Museum wurde in einem eigens hierfür errichteten Gebäude in Bad Deutsch-Altenburg eingerichtet, das schon von außen an eine römische Landvilla erinnert, und 1904 vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. persönlich eröffnet. Nach einer umfassenden Modernisierung und Neugestaltung wurde das zwischenzeitlich größte Römermuseum in Österreich im Jahr 1992 wiedereröffnet.
Im Museum haben sich inzwischen über 2 Millionen Fundstücke aus der Militär- und der Zivilstadt von Carnuntum angesammelt, die in immer wieder wechselnden Sonderausstellungen ausgestellt werden. Hierzu gehören beispielsweise Gegenstände aus dem Soldatenalltag, wie Waffen, römische Helme oder Schilde. Auch Objekte aus dem öffentlichen Leben, wie z.B. Statuen, Reliefs, Mosaike, Fresken Münzen und Schmuckstücke oder Fundstücke aus dem Totenkult und der Glaubenswelt, wie z.B. Götterstatuen, Grabsteine und Graburnen werden präsentiert. Im Erdgeschoss befindet sich zudem der Nachbau einer antiken Mithrasgrotte mit dem Kultbild der Stiertötung durch den Gott Mithras, das aus dem 1894 im Osten der Zivilstadt entdeckten Mithräum stammt.
Die Ausstellung “Der Adler Roms – Carnuntum und die Armee der Caesaren”, die sich dem römischen Militär, dem Alltagsleben, der Glaubenswelt, dem Totenkult der Römer und der Siedlungsgeschichte von Carnuntum als wichtigem Stützpunkt am Donaulimes widmet, läuft noch bis Ende 2021. Highlights sind hier vor allem der komplett mit Helm, Schild und Waffen ausgerüstete römische Reiter und ein militärisches Signalhorn (cornu).
Das Museum Carnuntium ist von Mitte März bis Mitte November täglich geöffnet. Das Kombiticket ist neben dem Museum Carnuntium auch gültig für das Römische Stadtviertel und das Amphitheater der Militärstadt. Neben der Dauerausstellung gibt es wechselnde Sonderausstellungen.
Tipp: Am besten besucht man das Museum am Ende des Tages, denn nach Vorlage des mit den Stempeln aller 3 Museumsstätten im Museums-Pass kann man im Eingangsbereich des Museums selbst eine Erinnerungsmünze prägen.
Lage: Museum Carnuntinum, Badgasse 42 40-46, 2405 Bad Deutsch-Altenburg
Link: www.carnuntum.at/de/roemerstadt-carnuntum/museum-carnuntinum