Der Hunger- oder Reckturm stammt aus spätrömischer Zeit. Die römische Bausubstanz ist heute noch bis zum Dachansatz komplett erhalten, da der Turm in die mittelalterliche Stadtbefestigung integriert und später zu einem Wohnturm umgebaut wurde.
Der vermutlich in der Zeit von Kaiser Valerian um 365 n. Chr. errichtete Hufeisenturm gehörte zur römischen Kastellmauer und war einer der Zwischentürme in der Nordmauer. Er wurde in die mittelalterliche Stadtbefestigung integriert und seine Mauern sind heute bis zur Dachtraufe noch fast komplett im Originalzustand erhalten.
Die überlieferten Namen „Hungerturm“ oder „Reckturm“ deuten darauf hin, dass der Turm im Mittelalter vermutlich als Gefängnis genutzt wurde. Später wurden zudem Erker angebaut, ein spitzes Dach angefügt und im 18. Jahrhundert wurde er schließlich zu einem Wohnturm umfunktioniert.
Heute befindet sich im Hungerturm im Untergeschoss eine evangelische Kapelle und seit 1954 ist in den oberen Stockwerken auch das Stadtmuseum (ehemals Heimatmuseum) untergebracht. Es zeigt anhand von diversen Kleinfunden, Gefäßen oder Ziegelstempeln die Entwicklung der Stadt Traismauer von der Zeit als römisches Reiterkastell bis heute. Außerdem ist hier das „Traismauer Krippenspiel“ und im danebengelegenen Schlosserhaus eine vollständig eingerichtete Schlosserwerkstatt zu sehen.
Das Museum ist von Mai bis Oktober normalerweise mittwochs bis freitags am Abend geöffnet, ist aber momentan wegen Renovierung bzw. Neugestaltung der Ausstellung geschlossen. Auf Anfrage können aber über die Tourismusinfo im Schloss Führungen durch die Museumsgebäude vereinbart werden.
Lage: Hungerturm, Florianigasse 13, 3133 Traismauer