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National Museum Cardiff

In der archäologischen Abteilung des National Museum in Cardiff werden Funde der Römerzeit aus ganz Wales ausgestellt.

Unter dem Dach des walisischen Nationalmuseums, das bereits 1927 eröffnet wurde, werden in der Ausstellung „Archaeology, Coins and Medals“ unter anderem auch römische Funde aus ganz Wales ausgestellt.

Dazu gehören beispielsweise Keramikgegenstände und Ziegel (z.B. aus den Festungen in Brecon, Caernarfon, Caerwent, Caersws, Gelligaer, Loughor oder Pen Llystyn), Funde aus dem Gold-, Silber- und Kupferbergbau und der Metallverarbeitung (z.B. aus Dolaucothi), Funde aus Villen und Landhäusern (z.B. aus Llantwit Major, Ely, Llandough, Whitton und Biglis) oder auch religiöse Funde und Grabfunde (z.B. aus Llys Awel, Cowbridge oder Welshpool).

Wenn man allerdings schon mal da ist, sollte man sich auch die anderen lohnenden Ausstellungen ansehen und am besten 1 Tag einplanen:

  • Art Exhibition: Gemäldesammlung, Skulpturen- und Porzellansammlung.
  • The Evolution of Wales: Reise durch 4600 Millionen Jahre der Entstehung der Erde – vom Urknall über die Dinosaurier bis heute.
  • Natural History: Landschaftsnachbildungen von der Küste bis zu den Berglandschaften von Wales.
  • Man and the Environment: Die Beziehungen zwischen Mensch und Tier in der Umwelt.
  • Außerdem wechselnde Spezialausstellungen und Veranstaltungen

Der Eintritt ist frei!

Lage: Cathays Park, Cardiff CF10 3NP (am Südende des Cathays Park, Haupteingang an der Gorsedd Gardens Road, rechts neben dem Civic Centre)

Link: museum.wales/cardiff

Cardiff Castle

Im Laufe der Zeit wurde das römische Kastell im heutigen Cardiff 3 Mal umgebaut.

Um etwa 50 n. Chr. wurde an der Stelle des heutigen Cardiff Castle ein römisches Kastell erbaut, dessen lateinischer Name aber nicht bekannt ist. Auch ein Vicus wurde durch Ausgrabungen nachgewiesen. Bis zum Abzug der Römer wurde das Kastell noch weitere 3 Mal umgebaut, teilweise flächenmäßig verändert, aber mindestens bis Mitte des 4. Jahrhunderts genutzt.

Einige wenige Teile der römischen Mauer sind in der heutigen Burgmauer noch sichtbar und wurden zur besseren Unterscheidbarkeit zu den neueren Mauerteilen optisch hervorgehoben. Das Nordtor wurde in viktorianischer Zeit in römischer Optik rekonstruiert.

Auf den Resten des römischen Forts baute William the Conqueror 1081 eine normannische Burg, um die Furt über den River Taff zu sichern. Der Burgfried dieser Burg ist noch heute im Inneren von Cardiff Castle erhalten. Das heutige Erscheinungsbild stammt aus dem 19. Jhdt. und wurde von Willian Burges, dem exzentrischen „Haus- und Hofarchitekten“ des sagenhaft reichen 3. Marquess of Bute, entworfen und gebaut.

Lage: Castle Street, Cardiff CF10 3RB (im Zentrum von Cardiff)

Link: www.cardiffcastle.com

Chysauster Ancient Village

Das auf einer leichten Anhöhe gelegene Dorf war vermutlich zwischen 100 v. Chr. und 300 n. Chr. durchgehend bewohnt. Hier lebten in der Blütezeit des Dorfes rund 50 bis 70 Mitglieder des bretonischen Stammes der Dumnonii.

Vor fast 2000 Jahren wurde diese Siedlung gegründet, die vermutlich bis in die römische Besatzungszeit bewohnt wurde und hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt war.

Der teilweise noch erstaunlich gut erhalte Komplex besteht aus neun „Hofhäusern“ (courtyard houses), deren strohgedeckte und aus Stein gebauten Räume sich jeweils um einen ovalen Innenhof gruppierten und mit terrassierten Gärten umgeben waren.

Funde von römischen Keramiken belegen, dass es zwischen der keltischen Bevölkerung und der römischen Besatzungsmacht wirtschaftliche Beziehungen gab.

Verwaltet von English Heritage. Eintrittsgebühr.

Lage: Newmill, Penzance TR20 8XA (etwa 6 km nördlich von Penzance, von der B3311 Richtung Newmill abbiegen).

Links: www.english-heritage.org.uk/visit/places/chysauster-ancient-village; www.visitcornwall.com/things-to-do/arts-and-heritage/west-cornwall/lands-end/chysauster-ancient-village?term=chysaust

Y Gaer Museum in Brecon

Das Museum ist nach dem etwas außerhalb des Ortes gelegenen Fort Y Gaer (oder Brecon Gaer) benannt, das bei den Römern Ciucium genannt wurde.

Das Regionalmuseum von Süd-Powys besitzt ein umfangreiches Ausstellungsprogramm zur römischen Vorgeschichte der Region. Etwas außerhalb des Ortes bei Aberyscir lag mit Y Gaer (was übersetzt „die Festung“ heißt) eine der größten im Landesinneren gelegenen römischen Festungen, die um 75 n. Chr. errichtet wurde. Reste davon sind auch heute noch sichtbar.

Außerdem gibt das Museum Informationen zu Lokal- und Naturgeschichte und zum Landleben der Gegend. Eine Sammlung an sogenannten „Lovespoons“ rundet die Ausstellungen ab.

Lage: Y Gaer Museum, Art Gallery & Library, Glamorgan Street, Brecon, LD3 7DW (etwas außerhalb der Stadtmitte von Brecon an der A40 Richtung Abergavenny)

Carmarthen (Moridunum)

Am Ufer des River Tywi liegt Carmarthen, das als Kastell Moridunum (nach dem britonischen „Moridunon“ = Seefestung) etwa um 75 n. Chr. von den Römern gegründet wurde.

Moridunum wurde als Verwaltungshauptstadt des keltischen Stammes der Demetae gegründet, die etwa im Gebiet der heutigen Region Dyfed lebten. Zunächst gab es hier um 75 n. Chr. ein Auxiliarkastell, das sich im Gebiet der heutigen Spilman Street befand.

Ein Vicus mit ca. 12,5 ha Fläche schloss sich ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. östlich davon an (etwa ab der heutigen St Peter’s Church) und wurde später mit einer Mauer befestigt. Auch heute noch kann man das schachbrettartige Straßennetz erkennen, das zwischen Richmond Terrace, Old Oak Lane, Little Water Street und The Parade lag. Die Priory Street (A484) war auch damals schon die Hauptstraße der Siedlung.

Außerhalb der Stadtmauern im Nordosten lag ein Amphitheater, dessen Reste auch heute noch besichtigt werden können.

Im Carmarthen County Museum in Abergwili (an der A40, 1,5 km östlich von Carmarthen außerhalb der Ortschaft Abergwili), das in einem alten Bischofspalast untergebracht ist, kann man in einer kleinen Archologieabteilung Fundstücke aus der Römischen Zeit entdecken.

Lage: Spilman Street, Carmathen, Carmarthenshire SA31 1LQ

Link: www.discovercarmarthenshire.com

Archäologisches Museum von Chios

Nach umfangreichen Renovierungen, die 1999 abgeschlossen wurden, gehört das Archäologische Museum von Chios heute zu den besten archäologischen Museen in ganz Griechenland.

Die neu gestaltete Ausstellung ist sehr ansprechend arrangiert und man kann sich anhand vieler Infotafeln ein gutes Bild des antiken Lebens auf Chios machen. Hier findet man auf 3 Stockwerken eine fabelhafte Sammlung prähistorischer, klassisch griechischer und römischer Ausstellungsstücke, die in den letzten ungefähr 100 Jahren bei Ausgrabungen auf Chios gefunden wurden.

Aus spätrömischer Zeit sind im Museum einige römische Porträts, Götterköpfe, eine Nike-Statue und einige Bodenmosaike mit Jagdszenen erhalten, die aus einer Ausgrabung eines öffentlichen Gebäudes in der Nähe des antiken Forums stammen.

Zu den wichtigsten Stücken aus vorrömischer Zeit gehören eine prähistorische Vase aus Emporio (14. Jhdt. v. Chr.), Maß-Amphoren aus Chios (8. Jhdt. v. Chr.), ein goldener Lorbeerkranz aus einem Grab in Chios-Stadt (aus hellenistischer Zeit), ein in Marmor gemeißelter „Brief“ Alexanders des Großen (332 v. Chr.), der den Chioten mehr Demokratie zubilligte, ein mazedonisches Grabmal, Grabstelen, Schmuck und Münzen.

Moderate Eintrittsgebühr.

Lage: Archaeological Museum of Chios, Odos Michalon 10 (zweigt im südlichen Bereich des Hafens von der Hafenpromenade ab undführt dann leicht ansteigend nach etwa 300 m zum Haupteingang des Museums; ausgeschildert).

Links: odysseus.culture.gr/h/1/eh155.jsp?obj_id=3434

National Roman Legion Museum Caerleon

Im Legionary Museum kann man eine bemerkenswerte Sammlung an gut erhaltenen Ausgrabungsfunden, z.B. eindrucksvolle Mosaiküberreste des Badehauses, aus dem römischen Caerleon bewundern.

Lage: High Street, Caerleon, Newport NP18 1AE (in der Ortsmitte)

Link: museum.wales/roman

Caernarfon (Segontium)

Direkt gegenüber der Insel Anglesey gelegen und mit gutem Blick über die Menai Strait, war das heutige Caernarfon auch für die Römer ein strategisch wichtiger Ort, um den Stamm der keltischen Ordovices militärisch zu kontrollieren. Es ist das am längsten genutzte Kastell in Wales.

Caernarfon war zwischen 77 und mindestens bis 394 n. Chr., also über 300 Jahre lang römisch besiedelt. Zunächst gründete der Statthalter Gnaeus Julius Agricola das Auxiliarkastell Segontium, um den einheimischen Stamm der Ordovices in Schach zu halten. Es wurde als Holz-Erde-Kastell angelegt, später mit Steinbauten befestigt und bot mit seinen rund 2 ha Fläche Platz für rund 1000 Soldaten. Der Name „Segontium“ stammt vermutlich aus dem keltischen „seg ontio“ und bedeutet „starker Ort“.

Das Segontium Roman Fort liegt am Fluss Seiont am Rande der Stadt Caernarfon, die heutzutage vom imposanten Caernarfon Castle und einer wuchtigen Stadtmauer dominiert wird. Nachdem große Teile des Forts für den Bau des Caernarfon Castle genutzt wurden, sind nur noch die Grundmauern der Gebäude sichtbar. Allerdings kann man noch gut den Grundriss des Kastells und vor allem die Lage des Fahnenheiligtums, der Basilika und der Häuser erkennen. In einem kleinen Besucherzentrum auf dem Gelände sind Funde aus dem Kastell ausgestellt.

Verwaltet von Cadw. Eintritt frei (täglich, tagsüber). Das Besucherzentrum ist nur unter der Woche besetzt.

Lage Segontium Roman Fort: Constantine Road (A4085), Caernarfon LL55 2LN (Caernarfon liegt an der A487 im Nordwesten von Wales)

Link: www.caernarfon.com ; cadw.gov.wales/visit/places-to-visit/segontium-roman-fort

Winchester (Venta Belgarum)

Am westlichen Rand der South Downs und direkt am Fluss Itchen wurden bereits in der Eisenzeit Siedlungen gegründet. Die Römer bauten diese weiter aus und nannten sie nach der hier siedelnden Civitas der Belgae „Venta Belgarum“ – „Markt der Belgaren“.

Die eisenzeitliche Siedlung der Kelten wurde von den Römern um 50 n. Chr. ausgebaut und zum Hauptort der Civitas Belgarum erhoben. Die Stadt wurde hierbei fast völlig neu errichtet mit schachbrettartigem Straßenmuster und einer Stadtmauer.

Nach dem Abzug der Römer wurde die römische Stadt im 9. Jahrhundert fast völlig neu aufgebaut und zunächst von Kelten und dann von Angelsachsen bewohnt, die den Ortsnamen „Wintanceastre“ einführten.

Den Höhepunkt seiner Bedeutung erlangte Winchester ab 686 als Hauptstadt des Königreiches Wessex und später sogar von England. Erst durch die Eroberung Englands durch William the Conquerer im Jahr 1066 und die Zerstörung der Stadt durch ein Feuer im Jahr 1141 verlor Winchester seine Bedeutung.

Restaurierte Reste der Stadtmauer aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. kann man noch in der Colebrook Street am Ufer des Itchen finden. Vom römischen Straßennetz ist heute nur noch der Decumanus sichtbar, der dem Verlauf der heutigen High Street folgte.

Lage: am westlichen Rand des South Downs National Park, ca. 20 km nördlich von Southampton und direkt an der M3

Link: www.visitwinchester.co.uk

Anglesey (Mona)

Anglesey war lange Jahre nach der Eroberung Britanniens ein Rückzugsort der keltischen Bevölkerung und wurde nach mehreren Versuchen erst 77 n. Chr. endgültig unterworfen.

Nur durch die schmale Menai Strait vom Festland getrennt, war Anglesey ein idealer Rückzugsort der keltischen Bevölkerung und war als „Druideninsel“ bekannt. Durch Insellage und die weite Entfernung von Londinum konnten sich die keltischen Flüchtlinge gut hierher zurückziehen.

Der erste Versuch, den Widerstand der Bevölkerung zu brechen, wurde 60/61 n. Chr. von Gaius Suetonius Paulinus gemacht – allerdings wurde dieser nach dem Boudicca-Aufstand nach Londinium zurückbeordert, so dass trotz eines Massakers an der Bevölkerung Anglesey zunächst unerobert blieb. Erst im Jahr 77 n. Chr. unternahm Gnaeus Julius Agricola eine weitere Invasion, die den Widerstand größtenteils brach.

Im heutigen Holyhead im Westen von Anglesey erbauten die Römer dann im 3. Jahrhundert das Caer Gybi Roman Fortlet, an dessen Stelle heute die St. Cybi-Kirche steht. Diese Festung wurde an 3 Seiten durch eine Mauer begrenzt, die 4. Seite war zum Meer hin offen. Rund um das Fort entwickelte sich dann auch eine römische Siedlung. Auf der Spitze des nahegelegenen Holyhead Mountain in Mynydd y Twr, wo es bereits ein prähistorisches Hügelfort gab, wurde außerdem ein Wachturm errichtet.

Lage: im äußersten Nordwesten von Wales; das Tourist Information Centre von Anglesey befindet sich in Llanfairpwllgwyngyll (Station Site, Llanfairpwllgwyngyll, Llanfairpwllgwyngyll, LL61 5UJ) ;

Link: www.visitanglesey.co.uk/en; cadw.gov.wales/visit/places-to-visit/caer-gybi-roman-fortlet

Dorchester (Durnovaria)

Die historische Marktstadt am River Frome geht zurück auf eine Gründung der Römer (Durnovaria) um 70 n. Chr. und ist der Verwaltungssitz der Grafschaft Dorset. Sie besitzt eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, sowohl in der Umgebung als auch in der Stadt selbst.

Zu den bedeutendsten Wallanlagen aus der Eisenzeit gehört Maiden Castle, das etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt. Aus römischer Zeit sind heute noch Reste der Stadtmauer, eines Stadthauses und eines Amphitheaters (Maumbury Rings; einst ein neolithischer Steinkreis)  zu sehen.

In der „Ancient Dorset Gallery“-Abteilung des Dorset County Museums findet man Infos über das Leben der Menschen von der prähistorischen Zeit über die Briten, Römer, Sachsen und Wikinger bis zum Jahr 1066 v. Chr.

Lage Dorset County Museum: 66 High West Street, Dorchester, Dorset DT1 1XA

Link: dorsetcountymuseum.org